Der gesetzliche Mindestlohn von aktuell 9,50 Euro wird kommende Woche um zehn Cent steigen. Arbeitgeber müssen ihrem Personal dann 9,60 Euro pro Stunde zahlen. Stichtag ist der 1. Juli. Zur selben Zeit führt Bio-Fachhändler Dennree einen internen Mindestlohn ein. Das gab das Unternehmen mit Sitz in Töpen am Freitag bekannt.
Die rund 7.400 Beschäftigten der Dennree-Niederlassungen und der Denns Bio-Märkte sollen demnach mindestens zwölf Euro pro Stunde bekommen. Darüber hinaus sollen die Gehälter flächendeckend um „mindestens drei Prozent“ steigen. Die Aufstockung der Löhne und Gehälter schlägt dem Unternehmen zufolge mit jährlich neun Millionen Euro zu Buche.
In der Führungsetage von Dennree sieht man die Gehaltssteigerung als Dank an die Beschäftigten aber auch als Investition in die Zukunft. In allen Unternehmensbereichen würden „gute Leute“ benötigt, damit das Unternehmen seinen „bisherigen Weg erfolgreich fortsetzen und als führendes Bio-Fachhandelhaus die Zukunft der ökologischen Bewegung weiterentwickeln“ könne, teilt Dennree-Chef Joseph Nossol mit.
Wettbewerber Alnatura zahlt seinen rund 3.500 Beschäftigten einen Euro mehr pro Stunde. Bereits zum 1. Oktober 2020 erhöhte das Biohandelshaus den internen Mindestlohn von zwölf auf 13 Euro. Alnatura-Geschäftsführer Rüdiger Kasch teilte damals mit: „Unsere positive Umsatzentwicklung haben wir vor allem unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Alnatura Märkten zu verdanken.“ Die Erhöhung der Einkommen sei ein Zeichen der Wertschätzung.
Discounter Lidl wirbt offensiv mit 12,50 Euro Mindestlohn um potenzielle Fachkräfte. „Kein Mitarbeiter bei Lidl in Deutschland verdient weniger“, wird der Geschäftsleitungsvorsitzende Matthias Oppitz auf der Karriereplattform des Unternehmens zitiert. Die meisten Beschäftigten bekämen „einen deutlich höheren Stundenlohn“. Lidl-Rivale Aldi teilte Ende 2019 mit, seiner Belegschaft ebenfalls einen Stundenlohn von mindestens 12,50 Euro zu zahlen.
Die schrittweise Erhöhung des gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohns setzt sich ab dem kommenden Januar weiter fort. Beschäftigten stehen dann mindestens 9,82 Euro pro Stunde zu. Ab 1. Juli 2022 werden es laut Informationen des Deutschen Gewerkschaftsbunds 10,45 Euro sein.
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