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Demeter stellt sich neu auf

Die Demeter-Delegierten haben eine neue Verbandsstruktur beschlossen und einige Richtlinien geändert. Unter anderem gibt es einen neuen Aufsichtsrat. Weitere Neuerungen im Überblick.

Die Delegierten des Demeter-Verbandes haben auf ihrer digitalen Versammlung am Dienstag die Zusammenarbeit zwischen dem Demeter Bundesverband und den Landesverbänden neu geregelt. Daraus resultiert die Aufstellung eines Gesamtvorstands, den es so vorher nicht gab. Zudem wurde ein neuer Aufsichtsrat gewählt und neue Richtlinien verabschiedet. Vorstand Alexander Gerber sprach von einem „großen Tag in der Demeter-Verbandsgeschichte“.

Wie am Donnerstag bekannt wurde, gliedert sich Demeter künftig in den Bundesverband und fünf Landesverbände:

  • Bayern,
  • Baden-Württemberg,
  • Region West (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Nordrhein-Westfalen),
  • Region Nord (Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern),
  • Region Ost (Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen)

Bundesverband und Landesverbände führen zusammen einen gemeinsamen Haushalt. Erzeuger, Verarbeiter, Händler und Forscher sind sowohl Mitglied im Bundesverband als auch in ihrem jeweiligen Landesverband. Verbraucher sind Fördermitglieder in den Landesverbänden.

Demeter-Vorstand Johannes Kamps-Bender teilt mit, die neue Satzung stelle sicher, „dass der Verband als Gesamtorganismus wirken kann, die Ressourcen effizient einsetzt und die Dienstleistungen vor Ort für die Mitglieder ausbauen kann“.

Das ist der neue Gesamtvorstand

Neben dem Bundesvorstand gibt es neuerdings einen Gesamtvorstand. In einer Medieninformation heißt es, im Gesamtvorstand würden die Belange des Gesamtverbandes bearbeitet. Die Mitglieder setzen sich zusammen aus: den Bundesvorständen Johannes Kamps-Bender und Alexander Gerber, und den fünf Geschäftsführern bzw. geschäftsführenden Vorständen der Landesverbände:

  • Katrin Grünwald für Bayern,
  • Tim Kiesler für Baden-Württemberg,
  • Ute Rönnebeck für die Region West,
  • Christoph Käferböck für die Region Nord,
  • Nancy Schacht für die Region Ost.

Wer im neuen Aufsichtsrat sitzt

Dem neu gewählten Aufsichtsrat gehören Demeter zufolge, je ein Vertreter aus jeder Region sowie aus den Fachgruppen Erzeugung, Verarbeitung, Handel, Forschung und Entwicklung an.

Für die kommenden drei Jahre wurden in den Aufsichtsrat gewählt:

  • Engelhard Troll (Landwirt aus Bayern),
  • Anja Frey (Landwirtin aus Baden-Württemberg),
  • Friederike Roll (Winzerin aus Rheinland-Pfalz),
  • Friedemann Wecker (Geschäftsführer aus Niedersachsen),
  • Sascha Philipp (Landwirt aus Brandenburg),
  • Rolf Holzapfel (Landwirt aus Baden-Württemberg),
  • Julia Unseld (Geschäftsführerin einer Biobäckerei und eines Bioladens in Baden-Württemberg),
  • Boris Voelkel (Verarbeiter aus Niedersachsen),
  • und Matthias Deppe (Naturkost-Großhändler aus Niedersachsen).

Mit der neuen Zusammensetzung des Aufsichtsrats und der Neugestaltung der Fach- und Facharbeitsgruppen habe Demeter die „Mitwirkungsmöglichkeiten der Mitglieder gestärkt“ und sich „als moderne föderale Organisation aufgestellt“, teilt Gerber mit.

Bruderhahnaufzucht wird verpflichtend

In der Erzeugung haben die Delegierten unter anderem eine neue Geflügel-Richtlinie verabschiedet: Damit wird die Bruderhahnaufzucht ab dem 1. Januar 2022 verpflichtend. Bruderhähne müssen auf Demeter-Betrieben, in einzelnen Fällen auch zertifizierten Bio-Betrieben, aufgezogen werden. Ihr Mindestschlachtalter beträgt 14 Wochen.

Bei der Rinderhaltung wurden detaillierte Vorgaben für die Rückzüchtung auf horntragende Tiere für neu umgestellte Rinderherden beschlossen, die zum Umstellungszeitpunkt genetisch nicht vollständig horntragend sind.

Pflanzendrinks können Demeter-Siegel bekommen

Im Bereich der Verarbeitung wurde unter anderem eine Systematik für Kosmetikprodukte verabschiedet. Demnach müssen alle wirksamen Bestandteile aus Demeter-Rohstoffen und Bio-Rohstoffen stammen. Die Delegierten beschlossen zudem, dass auch Pflanzendrinks in Zukunft Demeter-zertifiziert werden können.

Die Richtlinien-Beschlüsse der Delegierten weisen laut Gerber in eine „qualitäts- und profilschärfende Richtung“. Für das kommende Jahr stellt er eine Strategie in Aussicht, mit der der Verband den Anbau und die Vermarktung nachbaufähiger Gemüsesorten sowie den Anteil regional erzeugter Rohwaren steigern will.

Die Delegiertenversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium des Demeter-Verbands. Sie setzt sich zusammen aus 30 Erzeugern, 18 Verarbeitern, sechs Händlern, vier Personen aus Forschung und Entwicklung sowie zwei Verbrauchern. (kam)

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