Biohandel

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Bundesverband Naturkost Naturwaren

BNN stellt Weichen für die Zukunft der Bio-Wirtschaft

Auf der Mitgliederversammlung des BNN stimmten die Mitglieder für einen Generationenvertrag, eine Nachhaltigkeitsrichtlinie und eine neue Jugendorganisation. Darüber hinaus gab es personelle Veränderungen.

Es sind außergewöhnliche Zeiten, in denen Bio-Unternehmen in der vergangenen Woche zur Mitgliederversammlung des Bundesverband Naturkost Naturwaren zusammenkamen: Steigende Energie- und Verpackungspreise erhöhen die Kosten für Herstellung und Handel. Die Inflation führt zu rückläufigen Umsätzen im Lebensmitteleinzelhandel, die auch der Bio-Fachhandel spürt. Währenddessen macht die Klimakrise keine Pause, sondern zeigt mit Hitzewellen und Waldbränden ihre Dringlichkeit.

„Die Welt steht Kopf zwischen Klimakrise und Ukraine-Krieg“, teilt BNN-Geschäftsführerin Kathrin Jäckel mit. In dieser komplexen Situation habe Bio die richtigen Antworten, wenn es um Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Resilienz und Versorgungssicherheit in der Lebensmittelwirtschaft gehe. „Wir begreifen die aktuellen und kommenden Krisen deshalb als Chancen, die richtigen Impulse für die Zukunftsfähigkeit der Bio-Wirtschaft zu setzen“, so Jäckel.

„Wir begreifen die aktuellen und kommenden Krisen als Chancen"

BNN-Geschäftsführerin Kathrin Jäckel

Mit den Impulsen, die es braucht, um die Branche in die Zukunft zu entwickeln, beschäftigen sich BNN-Mitglieder seit Juni 2021. Im Rahmen eines Transformationsprozesses bearbeiten sie Themen wie „Alternativ Wirtschaften“, „Nachhaltigkeit“, „Politik“, „Non-Food“, „Kultur- und Organisationsentwicklung“. Aus den Ergebnissen der Arbeitsgruppen folgten nun Beschlüsse, mit denen der BNN die Weichen für die Zukunft des Verbands und der Bio-Branche stellen will:

  • Aus „Viva-Attacke“ wird „Viva-BNN“: Die bisherigen Ergebnisse des Transformationsprozesses („Viva-Attacke“) werden als permanenter Erneuerungsimpuls in die laufende Verbandsarbeit integriert.
  • Der BNN entwickelt unter seinem Dach eine eigene Junior:innen-Plattform (Arbeitstitel: Junger BNN), die jeweils eigene Sitze in den Gremien des Verbandes erhält, um die Generationennachfolge aktiv zu leben.
  • Bio müsse noch stärker mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz zusammengehen, um zukunftsfähig zu sein, heißt es beim BNN. Der Verband will deshalb eine Nachhaltigkeits-Leitlinie für seine Mitglieder und die Bio-Wirtschaft entwickeln.
  • Wer Transformation will, müsse das aktuelle Wirtschaften auf seine Zukunftsfähigkeit hin hinterfragen, so der BNN. Mit dem Generationenvertrag richte sich der Verband auf seine Verantwortung gegenüber kommenden Generationen aus.
  • Der BNN entwickelt, ausgehend von den positiven Erfahrungen im Transformationsprozess und während der Corona-Zeit neue digitale Formate und Strukturen für transparente Meinungsbildungsprozesse und Vernetzung im Verband.

Vorstandsmitglieder wiedergewählt

Neben den Beschlüssen stimmten die Mitglieder auch über Personalien ab. Rosi Weber (Biogarten), Friedemann Vogt (Schrozberger Milchbauern) und Gerhard Bickel (Ebl Naturkost) wurden nach Ablauf ihrer zweijährigen Amtszeit in ihrer Vorstandsarbeit bestätigt.

Bei der Wahl des Kuratoriums wurde Matthias Beuger (Veggie Specials), der das erste Mal für ein Amt im BNN kandidierte, neu ins Kuratorium gewählt und begleitet damit einen von zwei Sitzen der Säule Handel. Michael Radau (Superbiomarkt AG), der im letzten Jahr im Kuratorium bestätigt worden war, ist im Mai als Vorsitzender und Mitglied des Kuratoriums im BNN aus persönlichen Gründen zurückgetreten. Erneut im Kuratorium bestätigt wurden Judith Faller-Moog (Ölmühle Moog) und Malte Reupert (Biomare). (kam)

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