Die Biovegan GmbH hat am Mittwoch einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Neuwied gestellt. Als Gründe für diesen Schritt nannte der Hersteller veganer Back- und Kochzutaten „vor allem die Herausforderungen im aktuellen Marktumfeld“. Diese hätten das Unternehmen nicht schnell genug auf das erforderliche Profitabilitätsniveau gebracht.
Biovegan teilte mit, dass der Geschäftsbetrieb „ohne Einschränkungen“ weitergeführt werde. Die Löhne und Gehälter der rund 105 Mitarbeitenden seien über das Insolvenzgeld bis Ende September 2023 gesichert. „Die Möglichkeiten eines Eigenverwaltungsverfahrens bieten den besten Rahmen, um eine Sanierung umzusetzen und das Verfahren schnellstmöglich wieder zu verlassen“, so Geschäftsführer Sven Pursche.
Im Zuge des Verfahrens, bei dem die Biovegan-Geschäftsführung von der Kanzlei Grub Brugger begleitet wird, wolle man alle Optionen zur Sanierung prüfen, teilte das Unternehmen mit. Ziel sei es, dass Biovegan nach dem Abschluss des Verfahrens wieder eigenständig am Markt agieren könne.
Als vorläufigen Sachwalter, bestellte das zuständige Insolvenzgericht Alexander Jüchser von der Kanzlei Lieser Rechtsanwälte. In dieser Funktion achtet er darauf, dass die geplante Sanierung zu keinen Nachteilen für die Gläubiger führt. Im Gegensatz zu einem regulären Insolvenzverfahren hat er aber keinerlei Verwaltungs- oder Verfügungsbefugnis.
Biovegan wurde 2020 von der damaligen geschäftsführenden Gesellschafterin Nicol Gärtner an den Finanzinvestor Finnex verkauft. Gärtner hatte das Unternehmen anschließend verlassen. (mis)
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