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Bio-Erdbeeren mit Pestizid-Cocktail

40 Tonnen tiefgekühlte Erdbeeren aus der Türkei waren mit 25 Pestiziden belastet. Die EU-Komission vermutet Betrug.

40 Tonnen tiefgekühlte Erdbeeren aus der Türkei waren mit 25 Pestiziden belastet. Die EU-Komission vermutet Betrug. Die Ware wurde sichergestellt.

Wie die taz berichtet, hatte der deutsche Importeur die Ware ins Labor geschickt. Das fand 25 verschiedene Pestizide, davon seien zwei leicht über dem Orientierungswert des Bundesverbands Naturkost Naturwaren von 0,01 Milligramm Wirkstoff pro Kilogramm Produkt gelegen, zitiert die taz den Importeur. Nach Vorab-Analysen des türkischen Verkäufers sei die Ware sauber gewesen. Die Erdbeeren sollten dem Importeur zufolge Müslis, Früchtetees oder Snacks beigemischt werden.

Rückstände sprechen für Lebensmittelbetrug

„Aufgrund der Menge der verschiedenen gefundenen Pestizidrückstände gibt es einen starken Verdacht für Lebensmittelbetrug und wahrscheinlich Umlenkung vom konventionellen zum ökologischen Landbau“, zitiert die taz aus einem Schreiben der EU-Kommission. Zertifiziert hatte den Lieferanten in der westtürkischen Provinz Izmir die Nürnberger Bio-Kontrollstelle Kiwa BCS. Die taz erwähnt in diesem Zusammenhang, dass Kiwa BCS auch die Dubaier Handelsfirma Hakan Organics zertifiziert hatte. Dieses Unternehmen exportierte laut US-Landwirtschaftsministerium Anfang 2017 Zehntausende Tonnen konventionelle Sojabohnen und Mais aus der Ukraine und Rumänien über die Türkei in die Vereinigten Staaten – als Bio-Ware. Die Kontrollstelle habe sich zu dem aktuellen Fall und den früheren Skandalen nicht äußern wollen, schrieb die taz.

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