Biohandel

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Umsatz 2021

Bio Company hält starkes Wachstum aus dem Vorjahr

Das Bio-Handelsunternehmen hat 2021 nahezu genauso wie viel umgesetzt wie im coronabedingten Boomjahr 2020. Dass es im laufenden Jahr auf diesem Niveau weitergeht, glaubt Finanz-Vorständin Daniela Feldt nicht.

Die Bio Company hat 2021 einen Umsatz von 239,6 Millionen Euro erzielt und damit ihr starkes Wachstum aus dem Vorjahr halten können. 2020 verzeichnete das Bio-Handelshaus mit 239,7 Millionen Euro einen deutlichen Wachstumsschub von 26,7 Prozent gegenüber 2019 mit 189,2 Millionen Euro.

Das erste Pandemie-Jahr 2020 sowie das erste Halbjahr 2021 seien durch eine starke Nachfrage geprägt gewesen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Für die Zukunft rechnet das Berliner Unternehmen allerdings mit einem Rückgang der Nachfrage. „Trotz beachtlicher Umsätze ist absehbar, dass sich die Entwicklung des Fachhandels wieder normalisiert auf Vor-Corona-Zeiten“, teilte Finanz-Vorständin Daniela Feldt mit. „Vor uns liegen große Herausforderungen, denen wir positiv-ambitioniert entgegen sehen“, so Feldt. Allein 3,2 Millionen Euro habe man in Pandemie-Maßnahmen investiert.

Die Normalisierung auf Vor-Corona-Zeiten ist im Naturkosteinzelhandel insgesamt bereits in vollem Gange. Dem aktuellen BioHandel-Umsatzbarometer zufolge gingen die Umsätze der an dieser Erhebung teilnehmenden Bio-Einkaufsstätten im Vergleich zum Jahr 2020 um 3,3 Prozent zurück. Der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) kommt auf ein Minus von 3,7 Prozent bei den Einzelhändlern. Der Naturkostgroßhandel hat laut Berechnungen des BNN im vergangenen Jahr mit 2,34 Milliarden Euro genauso viel Umsatz eingefahren wie im Jahr zuvor.

Laut Einkaufs-Vorstand Boris Frank konnte die Bio Company „viele Kunden hinzugewinnen“. Diesen Kundenstamm gelte es nun mit „einer authentischen Haltung zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise“ zu halten, teilte Frank mit.

Weniger Verpackung, weniger Lebensmittelverschwendung

Dafür hat das Unternehmen 2021 das Mehrwegsystem „Pfabo“ auf alle Filialen ausgerollt, mit dem Kunden Back-, Take-away- sowie Fleisch- und Wurstwaren in einer Pfandbox kaufen können. „Ebenso ist in allen Filialen ein verpackungsfreier Einkauf mit selbstmitgebrachten Behältern möglich“, teilte die Bio Company mit. Seit 2021 setzt der Bio-Händler im Backwarenbereich seiner Filialen zudem auf Künstliche Intelligenz, um Bestellungen und Sortimentsgestaltung zu optimieren und damit Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Darüber hinaus bieten alle 63 Filialen abgeschriebene Lebensmittel über die App „Too Good To Go“ an.

Auch bei der Verpackung bemüht sich das Berliner Unternehmen darum, dass weniger weggeschmissen werden muss. Dieses Engagement zeichnete Anfang des Jahres die Deutsche Umwelthilfe nach Testkäufen in mehreren Filialen aus. Laut der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation schöpfe die Bio Company, neben Alnatura und Denns, die Möglichkeiten zu Abfallvermeidung und Mehrweg weitestgehend aus. Getestet wurden jeweils vier Filialen der drei Bio-Supermärkte sowie Standorte von LEH-Ketten und Discountern.

Die Bio Company hat im vergangenen Jahr vier weitere Filialen an ehemaligen Basic- und Erdkorn-Standorten eröffnet. Ein Beliner Standort wurde geschlossen. Von den insgesamt 63 Märkten befinden sich 49 in Berlin, sechs in Brandenburg, fünf in Hamburg und drei Filialen betreibt das Unternehmen in Dresden. Damit ist die Bio Company nach Alnatura und Denns die drittgrößte Bio-Kette in Deutschland.

Ende 2021 beschäftige das Unternehmen laut eigenen Angaben 1.760 Mitarbeiter, davon 109 Auszubildende. Seit dem 1. Juli ist die ehemalige GmbH eine europäische Aktiengesellschaft (SE). In diesem Zuge hat Unternehmensgründer Georg Kaiser die Geschäftsführung abgegeben und ist in den Aufsichtsrat gewechselt. Der neue Vorstand besteht aus Daniela Feldt (Finanzen, Personal, Qualität), Nicole Korset-Ristic (Verkauf, Immobilien) sowie Boris Frank (Sortiment und Einkauf, Marketing, IT). (mis)

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