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Bald nur noch unverpackte Gurken bei Aldi

Noch sind die Salatgurken von Aldi in Folien gehüllt. Doch nicht mehr lange, dann genießen sie unverpackte Freiheit.

Aldi Nord und Aldi Süd bieten Salatgurken seit April deutschlandweit ausschließlich ohne Folienverpackung an. "Durch diesen Verzicht werden wir rund 120 Tonnen Kunststoff einsparen", erklärt Kristina Bell, Group Buying Director bei Aldi Süd, verantwortlich für Qualitätswesen [&] Corporate Responsibility. Ganz uverpackt gibt es die konventionellen Gurken, solche in Bio-Qualität tragen eine dünne Banderole mit Kennzeichnung.

Kürzere Transportwege für mehr Frische

Gerade im Winter waren die Gurken in Folie gehüllt, damit sie während des Transports aus Spanien frisch bleiben. Inwiefern sich der Verzicht der Plastikfolie auf die Produktqualität auswirkt, hatten Aldi Nord und Aldi Süd in einigen Regionalgesellschaften mit unverpackten Salatgurken aus Spanien getestet. "Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir nun die Transportprozesse so anpassen können, dass die Qualität und Frische der Salatgurke auch unverpackt erhalten bleibt", so Rayk Mende, Geschäftsführer Quality Assurance [&] Corporate Responsibility bei Aldi Nord. Die Transportwege seien zum Teil deutlich verkürzt worden, was für einen geringeren Feuchtigkeits- und Gewichtsverlust der unverpackten Gurke beiträgt.

Bei Discounter Netto gibt es Bio-Gurken seit Mitte 2018 ohne Umverpackung. Netto kennzeichnet die Gurken der Eigenamrke BioBio und andere Obst- und Gemüsesorten mittels Natural Branding. Dabei wird die Kennzeichnung statt auf einer Kunststoffumverpackung oder einem Aufkleber per Laser direkt auf die Oberfläche der Schale aufgebracht. Auch andere Lebensmittelhändler wie Rewe oder Edeka setzen die Technik ein. Für die Kennzeichnung von Bio-Gurken verwendet Rewe jedoch Klebeetikette, und das seit Anfang 2019. Zu den Vorreitern für Natural Branding gehört der niederländische Bio-Großhändler Eosta, der dafür mit dem „Sustainable Food Award 2018“ ausgezeichnet worden ist. Laser-Branding spiele bei Aldi in dem Zusammenhang keine Rolle, da man bei so einem sensiblen Produkt wie der Gurke die natürliche Oberfläche nicht beschädigen möchte, teilt das Unternehmen mit.

Aldi Nord und Aldi Süd hatten bereits im Sommer 2018 angekündigt, ihr Verpackungsmaterial bei Eigenmarken bis zum Jahr 2025 um 30 Prozent reduzieren zu wollen. Besonders hervorgehoben wurde dabei das Obst- und Gemüse-Sortiment. Hier wollen die Unternehmen unter Berücksichtigung der Produktqualität und der Lebensmittelverluste die Verpackungsmenge größtmöglich reduzieren und mehr unverpackte Produkte anbieten.

Auch andere LEH-Ketten führen in ihren Märkten Tests zu weniger Umverpackung bei Obst und Gemüse durch. Im Januar berichteten wir über die Bestrebungen von Rewe und Norma.

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