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Auszeichnung für Transparenz im Nachhaltigkeitsbericht

Im Bundesministerium für Arbeit und Soziales sind sechs Unternehmen ausgezeichnet worden, deren Nachhaltigkeitsberichte als besonders transparent bewertet wurden. Ein Bio-Hersteller war zum zweiten Mal dabei.

Für die beste Transparenz zum Thema Nachhaltigkeit wurden im Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin die Mittelständler Lebensbaum, Memo und Vaude ausgezeichnet, außerdem die Großunternehmen Rewe, BMW und die Telekom. Dem Ergebnis zugrunde liegt ein Ranking, das vom Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und der Unternehmensvereinigung future e.V. erstellt worden ist.

Lange war es Unternehmen freigestellt offenzulegen, wie sie es mit Umweltschutz, den Interessen ihrer Angestellten oder den Arbeitsbedingungen ihrer Lieferanten halten. Für große kapitalmarktorientierte Unternehmen gilt dies nicht mehr. Im vergangenen Jahr waren sie erstmals gesetzlich dazu verpflichtet, Rechenschaft zu ihrer Unternehmensverantwortung – in der Wirtschaft als „Corporate Social Responsibility“ (CSR) bezeichnet – abzulegen, also dazu, wie sie mit Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, Menschenrechten und Korruptionsbekämpfung umgehen.

Lebensbaum zum zweiten Mal ausgezeichnet

Lebensbaum hat die Auszeichnung für seinen Nachhaltigkeitsbericht[nbsp]zum weiten Mal in Folge bekommen. Der Bio-Hersteller für Tee, Kaffee und Gewürze veröffentlichte seit den frühen 1990er Jahren Berichte zu Umweltauswirkungen und später auch zu Nachhaltigkeit. Dabei gehe es dem Unternehmen nicht in erster Linie um den Bericht, wie Gründer und Geschäftsführer Ulrich Walter mitteilt. Vielmehr darum, Nachhaltigkeit in das Management zu integrieren. „Wir wollen fundierte Geschäftsentscheidungen treffen, die nicht zu Lasten der Umwelt, des Steuerzahlers oder zukünftiger Generationen gehen“, so Walter.

Hier können Sie den Nachhaltigkeitsbericht von Lebensbaum lesen. Der nächste ist bereits in Arbeit. Darin will das Unternehmen die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen integrieren. Ulrich Walter: „Wir wollen zeigen, wie wir zu den Zielen der Weltgemeinschaft als Unternehmen beitragen.“

Foto: Auszeichnung der besten Nachhaltigkeitsberichte deutscher Unternehmen am 21. Februar 2019 im Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin: (v.l.n.r.) Lothar Hartmann (memo), Martina Hilmer (BMW), Thomas Korbun (IÖW), Nicola Tanaskovic (Rewe), Rolf Schmachtenberg (Staatssekretär Bundesministerium für Arbeit und Soziales), Jan Lorch (Vaude), Hans-Ulrich Schatz und Maren Walter (Lebensbaum), Udo Westermann (Future), Birgit Klesper (Deutsche Telekom).

Ranking der Nachhaltigkeitsberichte

Das Ranking der Nachhaltigkeitsberichte von IÖW und Future bewertet und prägt seit 1994 die Berichterstattung deutscher Unternehmen über ihre sozialen und ökologischen Herausforderungen und Aktivitäten. Es ist eine der weltweit ersten kriteriengestützten Bewertungen von Berichten, in denen Unternehmen auf freiwilliger Basis ihre ökologischen und sozialen Aktivitäten und Leistungen darstellen. Das Ranking der Nachhaltigkeitsberichte arbeitet unabhängig und wird mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales durchgeführt. 2018 fand das Ranking zum zehnten Mal statt.

Seit 2017 führen IÖW und Future ein Monitoring der CSR-Berichtspflicht durch. Sie haben die Berichte von über 400 Unternehmen jeweils im Jahr vor und nach dem Inkrafttreten des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetztes analysiert.

Das[nbsp]Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)ist ein führendes wissenschaftliches Institut auf dem Gebiet der praxisorientierten Nachhaltigkeitsforschung.

future e. V.[nbsp]ist eine Initiative nachhaltig wirtschaftender Unternehmen, die das Ziel verfolgt, nachhaltige und zukunftsfähige Strukturen auszubauen und unternehmerisches Denken mit den Anforderungen nachhaltigen Wirtschaftens zu vereinen.

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