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Nach Superbiomarkt AG

Auch Biomare hat Schutzschirmverfahren beantragt

Der Leipziger Bio-Filialist hat Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Als Grund nannte Biomare unter anderem massive Kostensteigerungen.

Nach der Superbiomarkt AG sucht der nächste Bio-Filialist Rettung durch ein Insolvenzverfahren. Bereits Mitte September hat die Biomare GmbH Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt, dem vom zuständigen Amtsgericht stattgegeben worden ist.

„Biomare muss wegen massiver Kostensteigerungen bei gleichzeitig allgemein verstärkter Kaufzurückhaltung starke Einbußen beim Betriebsergebnis hinnehmen“, teilte Geschäftsführer Malte Reupert in einem Schreiben an seine Lieferanten mit. Die Löhne und Gehälter der rund 100 Beschäftigten seien gesichert, ebenso die Zahlungen an die Lieferanten. Der Geschäftsbetrieb laufe uneingeschränkt weiter, so Reupert.

Unterstützung vom Experten

Für die Sanierung hat sich Biomare Expertise von außen geholt und den Restrukturierungsexperten Rechtsanwalt Eric Coordes von der Wirtschaftskanzlei Mönig beauftragt. „Wir sind uns im Klaren darüber, dass Biomare für die regionale Bio-Wirtschaft eine besondere Verantwortung trägt, weil wir im Raum Leipzig der umsatzstärkste Vermarkter regionaler Bioprodukte sind. Für eine Reihe von Biohöfen und handwerklichen Verarbeitern ist Biomare überlebenswichtig“, so Reupert. Mit dem nun eingeleiteten Schutzschirmverfahren habe man eine gute Voraussetzung geschaffen, dieser Verantwortung bestmöglich gerecht zu werden, indem die Lieferkette aufrechterhalten werde.

In den kommenden Monaten erarbeitet Biomare einen Sanierungsplan, der das Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen führen soll. Die Bio-Supermarktkette betreibt vier Filialen in Leipzig. 2020 erzielte das Unternehmen einen Jahresüberschuss von rund 305.000 Euro.

„Das Schicksal der Superbiomarkt AG kann auch andere treffen“

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Mitte September hatte der Handelsverband Deutschland (HDE) Alarm geschlagen: „Der für die tägliche Versorgung der Bevölkerung unabdingbare Lebensmitteleinzelhandel, der zur kritischen Infrastruktur gehört, hat massiv unter dem aktuellen Kostenschock zu leiden“, so HDE-Präsident Josef Sanktjohanser. „Er ist im harten Wettbewerb nicht in der Lage, die exorbitant steigenden Energiekosten über die Endverbraucherpreise weiterzugeben.“ Selbst gesunde mittelständische und regional verwurzelte Bio-Unternehmen könnten dadurch in existenzielle Bedrängnis kommen, warnt der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN). (mis)

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