Biohandel

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BNN-Studie

Wie KI dem Bio-Handel dabei hilft, Marktchancen zu erkennen

Warum Social Media für Supermarkt-Kundschaft relevant ist und Printformate für den Fachhandel wichtig bleiben: Der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) hat das Verhalten der Bio-Kundschaft mit Hilfe Künstlicher Intelligenz analysieren lassen. Das sind die Handlungsempfehlungen für Hersteller und Läden.

Die Kundschaft verändert sich, gesellschaftliche Einflüsse und Ernährungstrends beeinflussen das Einkaufsverhalten stark, wie verschiedene aktuelle Studien zeigen. Von der Unternehmensberatung BrandTrust hat der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) nun erstmals das Verhalten der Bio-Konsumentinnen und -Konsumenten mit Hilfe Künstlicher Intelligenz analysieren lassen. Dafür wurden fast drei Millionen Online-Interaktionen untersucht. Ziel war es, ein möglichst präzises und datenbasiertes Bild der aktuellen Bio-Kundschaft zu gewinnen und daraus strategische Chancen für den Bio-Fachhandel abzuleiten.

Die Analyse machte drei zentrale Käufer-Gruppen aus:

  • Bio-Fachhandelskundschaft: Sie kauft bewusst ein und legt Wert auf Nachhaltigkeit, Qualität und soziale Verantwortung.
  • Supermarkt-Bio-Kundschaft: Sie ist preisbewusst und sieht Bio als persönlichen Zusatznutzen.
  • Bio-Potentials: Sie sind offen für Bio, wollen aber eine klare Kommunikation und einfachen Zugang.

Neue Perspektiven auf das Konsumverhalten

Eine genauere Betrachtung der verschiedenen Gruppen zeigte unter anderem, dass die Fachhandels-Kundschaft sich gerne im Laden inspirieren lässt, impulsiver und markenorientierter einkauft, als die Bio-Kundschaft im Supermarkt. Bio-Potentials suchen beim Einkaufen nach Orientierung und Leidenschaft. Während der Fachhandel der Kundschaft ein Gefühl der Geborgenheit vermittelt, stehen Supermärkte eher für Praktikabilität.

„Mit dieser Studie setzen wir neue Maßstäbe in der Bio-Branche. Der Einsatz von KI eröffnet uns neue Perspektiven auf das Konsumverhalten. So können wir zukünftige Entwicklungen präziser einschätzen und nutzen“, erklärt BNN-Geschäftsführerin Kathrin Jäckel. „Der Bio-Fachhandel kann sich so noch gezielter in seinem dynamischen Wettbewerbsfeld positionieren und langfristig erfolgreich bleiben.“ So leitet der BNN aus der Analyse der verschiedenen Käufer-Gruppen Empfehlungen für Bio-Hersteller und den Fachhandel ab.

Empfehlungen für Hersteller

Marken sollten demnach auf folgende Schwerpunkte setzen:

  • Differenzieren und den Mehrwert – beispielsweise für die Gesundheit, im Geschmack oder Lifestyle – herausstellen.
  • Emotionale Ansprache wählen: Bioläden vermitteln Geborgenheit und Sicherheit, während Supermärkte für Praktikabilität und Genuss stehen.
  • Kommunikationskanäle gezielt nutzen: Social Media ist laut KI-Studie für die Supermarkt-Kundschaft relevant, während Podcasts und Printformate für den Fachhandel wichtig bleiben.

Handlungsempfehlungen für Läden

Für den Bio-Fachhandel leitet der BNN folgende Handlungsempfehlungen ab, um gezielt auf die unterschiedlichen Kunden-Bedürfnisse einzugehen und maßgeschneiderte Strategien zu entwickeln:

  • Läden sollten Genuss und Einfachheit stärker in den Vordergrund rücken.
  • Innovationen und Exklusivität des Sortiments sollten hervorgehoben werden (etwa besondere Rezepturen oder regionale Spezialitäten).
  • Der Fachhandel sollte seine digitale Sichtbarkeit erhöhen, insbesondere mit Storytelling und authentischen Inhalten.
  • Neue Zielgruppen sollten gezielt und mit klaren, leicht verständlichen Botschaften angesprochen werden, insbesondere die „Bio-Potentials“.

Mit KI Trends identifizieren

Die KI-Bio-Studie wurde von BrandTrust im Auftrag des BNN erstellt und von elf BNN-Mitgliedsunternehmen unterstützt. BNN-Geschäftsführerin Kathrin Jäckel: „Gemeinsam haben wir wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die in der Tiefe den Unternehmen zugutekommen, die die Vision der Studie von Anfang an mitgetragen haben. Zugleich ermöglicht uns dieses Projekt aber auch, zentrale Erkenntnisse im Rahmen unseres White-Papers für den gesamten Verband und damit auch die Branche zu nutzen.“

Mittels KI ließen sich Trends identifizieren und präzise Prognosen ermöglichen, was sie besonders für den dynamischen Bio-Markt zu einem wertvollen Instrument mache, so der BNN. Unternehmen könnten Marktchancen frühzeitig erkennen und sich so gezielt auf Veränderungen in Nachfrage und Kundengruppen einstellen.

Die zentralen Aussagen der Studie finden Sie hier.

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