Während der Bio-Fachhandel im zweiten und dritten Quartal nur leichte Rückgänge verbuchte, brachen die Umsätze im letzten Quartal 2021 deutlich ein. Im Durchschnitt sanken die Tagesumsätze der am Umsatzbarometer BioHandel teilnehmenden Betriebe flächenbereinigt um mehr als zehn Prozent. Die Umsatzentwicklung im Gesamtjahr betrug minus 3,3 Prozent. Dem gegenüber steht ein zweistelliges Wachstum im Vorjahr. Ein ähnliches Ergebnis vermeldet auch der Bundesverband Naturkost Naturwaren, der die Zahlen für den Einzelhandel aus den Erlösen des Bio-Großhandels hochgerechnet hat. Der Verband kommt so auf ein Minus von 3,7 Prozent.
4. Quartal 2021
Umsatzbarometer – Weiter im Sinkflug
Die Tagesumsätze sanken im Oktober um 11,5 Prozent (Vorjahr: plus 16,1 Prozent). Im November gingen sie um 8 Prozent zurück (Vorjahr: plus 14,3 Prozent), im Dezember um 11,8 Prozent (Vorjahr: plus 19,2 Prozent) – beide Monate zählten je einen Verkaufstag mehr als 2020.
Die Verschiebungen der Verkaufstage führten bei den Monatsumsätzen zu minus 11,5 Prozent im Oktober, minus 4,4 Prozent im November und minus 8,3 Prozent im Dezember. Insgesamt lagen die Monatsumsätze im vierten Quartal bei minus 8,1 Prozent.
Nach einem Plus von 4,6 Prozent im ersten Quartal (allerdings mit einem Minus von 6 Prozent im März) gingen die Tagesumsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum immer stärker zurück: Auf ein Minus von 2,1 Prozent im zweiten Quartal folgte ein Minus von 5,1 Prozent im dritten und ein Minus von 10,5 Prozent im vierten Quartal.
Lieferdienste verlieren um 15,6 Prozent
Die Geschäfte unter 100 Quadratmetern verzeichneten im vierten Quartal ein Minus von 9,2 Prozent, die Betriebe mit 100 bis 200 Quadratmetern ein Minus von 8,1 Prozent. Die Umsätze der Läden zwischen 200 und 400 Quadratmetern sanken um 11,4 Prozent; die der flächenstärksten Betriebe mit 400 Quadratmetern um mehr als 10,5 Prozent.
Bio-Supermärkte (minus 10,9 Prozent) und Bioläden (minus 10,1 Prozent) lagen mit ihren Umsatzrückgängen im Branchendurchschnitt. Das beste Ergebnis verzeichneten die Hofläden (minus 6,6 Prozent), das schlechteste die Bio-Lieferdienste (minus 15,6 Prozent).
Fazit: Der Bio-Fachhandel büßt Teile der coronabedingten Zuwächse ein. Aus den Stagnationstendenzen im Frühjahr sind massive Umsatzrückgänge geworden. Preissteigerungen um knapp fünf Prozent bei Lebensmitteln lassen auf rückläufige Absatzmengen von erheblichem Umfang schließen. Zwei Kernaufgaben des Fachhandels bleiben brandaktuell: Stammkunden pflegen und (v.a. junge) Neukunden gewinnen.
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