Biohandel

Wissen. Was die Bio-Branche bewegt

1. Quartal 2024

Umsatzbarometer: Die positive Entwicklung setzt sich fort

Die Umsatzentwicklung im ersten Quartal 2024 schließt sich an die Entwicklung zu Ende des Vorjahres an: Der Fachhandel verzeichnet weiter Zuwächse. Ein Trend, der durchaus anhalten könnte.

Was sich Ende des vergangenen Jahres bereits abzeichnete, bestätigt sich im 1. Quartal 2024: Die positive Entwicklung im Fachhandel setzt sich fort. So stiegen die Umsätze im Januar um 3,5 Prozent, im Februar um 3,1 Prozent, und im März um 11,2 Prozent. Insgesamt verzeichnen die am Umsatzbarometer BioHandel teilnehmenden Betriebe damit in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 bei den durchschnittlichen Tagesumsätzen flächenbereinigt eine Steigerung um sechs Prozent.

Entwicklung der Tages- und Monatsumsätze im Naturkosteinzelhandel im 1. Quartal 2024 (im Vergleich zum 1. Quartal 2023)

Zu berücksichtigen ist dabei, dass im Vorjahr die Vor-Oster-Woche vollständig im April lag, in diesem Jahr waren die Ostertage am Monatswechsel, und das Vor-Oster-Geschäft fand komplett im März statt. Aktuelle Signale der Vorlieferanten und erste Daten aus dem April geben aber Anlass, auch weiterhin mit einer positiven Umsatzentwicklung zu rechnen.

Umsatzzuwächse höher als die Inflationsrate

Damit könnte sich der Trend stabilisieren, dass die Umsatzzuwächse stärker sind als die Inflationsrate. Eine erfreuliche Folge könnte sein, dass die Monate mit rückläufigen Stückabsatzzahlen vorbei wären, in denen der Naturkost-Fachhandel signifikant weniger Ware verkaufte als zuvor. Gemittelt über das erste Quartal beruhen die Umsatzzuwächse jeweils hälftig auf höheren durchschnittlichen Bonsummen und einer steigenden Anzahl von Kaufvorgängen.

Die Auswertungen für das Umsatzbarometer BioHandel stellen flächenbereinigte Entwicklungen im Einzelhandel auf Tagesumsatzbasis dar: Es werden nur solche Betriebe berück­sichtigt, die sich bei der Umsatzmeldung im Vorjahreszeitraum in derselben Kon­stellation von Standort und Ver­kaufs­fläche befunden haben. Wir treffen damit Aussagen über durchschnittliche betriebliche Wachstumsraten.

Kleinste Läden legen am stärksten zu

Die Geschäfte mit der geringsten Fläche (unter 100m²) erzielen im ersten Quartal mit einem Plus von 11,4 Prozent den stärksten Umsatzzuwachs aller Flächengruppen. Die Betriebe mit Verkaufsflächen von 100 bis 200m² haben ein Plus von 3,4 Prozent. Die Umsätze der Betriebe mit Verkaufs­flächen zwischen 200 und 400m² steigen um 6,3 Prozent. Das Plus der flächen­stärksten Betriebe (ab 400m²) im ersten Quartal 2024 liegt bei 6 Prozent.

Entwicklung der Quartalsumsätze nach Ladenfläche im Naturkosteinzelhandel im 1. Quartal 2024 (im Vergleich zum 1. Quartal 2023)

Die Bio-Supermärkte hatten im Gesamtjahr 2023 ein leichtes Plus von 0,9 Prozent. Im ersten Quartal des Jahres 2024 steigen ihre Tagesumsätze um 5,6 Prozent.

Bei einem Mini-Plus von 0,2 Prozent lag 2023 die Umsatzentwicklung der kleinen Naturkostläden und Naturkostfach­geschäfte. In den ersten drei Monaten 2024 beträgt ihr Plus 6,5 Prozent.

Die Hofläden, deren Umsätze im Vorjahr um 3,3 Prozent gesunken waren, vermelden für das erste Quartal 2024 einen Zuwachs von 4 Prozent.

Entwicklung der Quartalsumsätze nach Ladenkategorie im Naturkosteinzelhandel im 1. Quartal 2024 (im Vergleich zum 1. Quartal 2023)

Entwicklung der Quartalsumsätze nach Umsatzklassen im Naturkosteinzelhandel im 1. Quartal 2024 (im Vergleich zum 1. Quartal 2023)

Kommunikation ist unverzichtbar

Die Entwicklung im Naturkostfachhandel erfordert weiterhin erhebliche unternehmerische Anstrengungen: Allerdings gibt es aktuell Anzeichen für eine leichte Entspannung: Die Anzahl der Bons beziehungsweise Kaufvorgänge steigt wieder an, und es gibt eine Reihe von Ökonomen, die in nächster Zeit einen anhaltenden Rückgang der Inflationsrate erwarten.

Und es scheint sich bemerkbar zu machen, dass die Preissteigerungen im Bio-Fachhandel deutlich geringer ausgefallen sind als bei den Supermärkten und Discountern des konventionellen LEH mit der Folge, dass inzwischen viele Artikel der einschlägigen Bio-Hersteller in Bioläden und Biomärkten weniger kosten als in den Supermärkten des LEH. Diese Tatsache dürfte ein Grund dafür sein, dass die Kundschaft wieder in die Bioläden und Biomärkte zurückkommt, was viele Ladnerinnen und Ladner beobachten (und unsere Zahlen nahelegen).

Um diese Entwicklung zu verstärken, sollte das aktive und offensive Kommunizieren der eigenen Leistungen ein unverzichtbarer Teil des Marktauftritts der Bioläden sein – gerade auch auf den Kanälen der digitalen Welt!

Klaus Braun

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