- Bedeutung der Trends für den Lebensmitteleinkauf in 2024
- Bio wird als teuer eingeschätzt
- Einfluss von Nachhaltigkeitskriterien auf den Lebensmitteleinkauf generell
- Kundschaft plant Einkäufe sorgfältiger
- So teuer werden bestimmte Ernährungsformen eingeschätzt
- Strategieempfehlungen für den Einzelhandel
Für den Shopping-Trend Report 2024 von Statista und der Einkaufslisten-App „Bring! Labs“ wurden rund 29.000 Nutzerinnen und Nutzer der App in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) befragt. Dabei kristallisierten sich laut Jan Gewiese von Statista besonders drei Trends heraus, die das Einkaufsverhalten beeinflussen:
- Steigende Preise
- Nachhaltigkeit
- Lifestyle
Trotz weiterhin hoher Preise seien die Konsumentinnen und Konsumenten weniger zu Kompromissen bereit, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Treiber sei dabei die urbane, weibliche Gen Z, während dem männlichen Teil dieser Altersgruppe das Thema nicht so wichtig sei und dieser sogar von den männlichen Millennials übertroffen werde, wenn es um nachhaltigen Konsum geht. Große Bedeutung komme bei der Kaufentscheidung Social-Media-Kanälen und Influencern zu, so Gewiese.
Bedeutung der Trends für den Lebensmitteleinkauf in 2024
Bio wird als teuer eingeschätzt
Die hohen Preise waren laut Report im vergangenen Jahr für 55 Prozent der Deutschen eine der größten Herausforderungen. So achten 71 Prozent der gesamten DACH-Region beim Lebensmitteleinkauf verstärkt auf den Preis.
Besonders teuer schätzten dabei 75 Prozent der Befragten eine Ernährung mit Bio-Produkten ein. 62 Prozent denken, „dass man für eine nachhaltige Ernährung generell ein hohes Einkommen benötigt“. Dennoch spielt Bio für 54 Prozent der Befragten eine wichtige oder sehr wichtige Rolle beim Einkauf.
Einfluss von Nachhaltigkeitskriterien auf den Lebensmitteleinkauf generell
Kundschaft plant Einkäufe sorgfältiger
Die hohen Preise führen auch dazu, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Einkäufe sorgfältiger planen, sich nach Aktionen und Angeboten richten (52 Prozent) und auf Vorrat kaufen, wenn etwas im Angebot ist (62 Prozent). 62 Prozent geben an, ihren Einkauf sorgfältiger zu planen als im Jahr zuvor, und 82 Prozent erstellen vorher eine detaillierte Einkaufsliste.
Für die Planung des Einkaufs nutzen 73 Prozent der Befragten eine App – der hohe Anteil ist auch dadurch zu erklären, dass für den Report die Nutzerinnen und Nutzer einer Einkaufslisten-App befragt wurden. Wenn sie verzichten müssen, dann am ehesten bei Snacks und Süßwaren (40 Prozent) und bei Fleisch und Fisch (36 Prozent).
Bei den Einkaufsstätten legen die Supermärkte wieder zu: Nachdem im letzten Jahr noch 53 Prozent der Deutschen angegeben hatten, lieber im Discounter einzukaufen, sagen das jetzt nur noch 27 Prozent – 33 Prozent gehen lieber in den Supermarkt, 40 Prozent kaufen sowohl im Supermarkt als auch im Discounter ein.
So teuer werden bestimmte Ernährungsformen eingeschätzt
Strategieempfehlungen für den Einzelhandel
Angesichts der vielfältigen Herausforderungen halten die Herausgeber des Shopping-Trend-Reports „strategische Preis- und Werbekonzepte für Marken und Händler für unerlässlich“. Hierzu gehörten „neben erschwinglichen Bio-Optionen auch die Kommunikation von exklusiven Angeboten und Rabattaktionen“.
Weitere Empfehlungen für den Einzelhandel und Werbetreibende:
- Preise gezielt bei Produkten und Sortimenten mit geringer Preiselastizität erhöhen
- Das Preis-Leistungs-Verhältnis hervorheben und im Marketing die USP der Produkte kommunizieren
- Trends aufgreifen: Etwa das regionale und lokale Sortiment ausbauen und die Herkunft der Produkte betonen
- Die richtige Mischung aus Premiummarken und preiswerten Alternativen bieten
- Produktvorteile und (neue) Sortimente in Szene setzen und zum Beispiel mit Rezepten inspirieren
- Rabatte und Angebote am richtigen Punkt der Customer Journey platzieren, beispielsweise zum Zeitpunkt der Kaufentscheidung
Ein Fazit des Shopping-Trend-Reports: Mit der „Anpassung an Trends, der Betonung von Nachhaltigkeit und Qualität und der Bereitstellung von exklusiven Mehrwerten“ könnten sich Handel und Hersteller auch im schwierigen Jahr 2024 erfolgreich positionieren.
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