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NSF-Studie

Lebensmittelkennzeichnung beeinflusst das Kaufverhalten

Eine aktuelle Studie wollte herausfinden, wie stark die Kennzeichnung von Lebensmitteln das Kaufverhalten beeinflusst. Dabei offenbarten sich teilweise große Informationslücken bei der Kundschaft.

NSF, ein Dienstleister für Lebensmittelsicherheit und -qualität, hat für eine Studie 1.000 deutsche Erwachsene zur Lebensmittelkennzeichnung befragt. Aus den Ergebnissen lassen sich laut NSF wichtige Erkenntnisse über das Verbraucherverhalten, aber auch Informationslücken bei den Kundinnen und Kunden ableiten.

Eine zentrale Erkenntnis der Studie ist, dass die Lebensmittelkennzeichnung einen erheblichen Einfluss auf das Kaufverhalten der Verbrauchenden hat. So lesen 75 Prozent der Befragten vor dem Kauf die Lebensmitteletiketten, am häufigsten die 28- bis 43-Jährigen mit 80 Prozent. Über die Hälfte (58 Prozent) achtet mehr auf Lebensmitteletiketten als noch vor fünf Jahren, bei den 35- bis 54-Jährigen sind es sogar 61 Prozent.

Verfallsdatum am meisten beachtet

Am meisten Beachtung finden das Verfallsdatum (59 Prozent), die Zutatenliste (43 Prozent) und das Herkunftsland (38 Prozent). Dabei gibt es laut der Studie bemerkenswerte Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Während die über 55-Jährigen viel häufiger auf Verfallsdaten achten, sind jüngere Verbraucher im Alter von 18 bis 34 Jahren mehr an Allergenwarnungen, Bio-Zertifizierungen und Verarbeitungsmethoden interessiert. 

Insgesamt glauben jedoch nur 42 Prozent der Befragten, dass die Kennzeichnungen ausreichend Informationen für fundierte Entscheidungen liefern. Und nur 28 Prozent sind der Meinung, dass aktuelle Etiketten Nachhaltigkeitsaspekte angemessen berücksichtigen – dabei geben lediglich 68 Prozent an, dass sie die Nachhaltigkeitsangaben verstehen. 

Als Verbesserung wünschen sich 79 Prozent der Befragten detailliertere Verarbeitungsinformationen, 78 Prozent möchten klarere Allergendetails und 70 Prozent fordern mehr Informationen zur ethischen Beschaffung.

Verbrauchervertrauen aufbauen

„Diese Ergebnisse offenbaren eine klare Diskrepanz zwischen Verbraucherbedürfnissen und aktuellen Kennzeichnungspraktiken", sagt Arta Prokshi, Senior Consultant für Food Advisory and Training, EMEA bei NSF. „Wenn drei Viertel der deutschen Verbraucher aktiv Etiketten lesen, aber weniger als die Hälfte sie als ausreichend empfindet, sehen wir eine entscheidende Chance für Lebensmittelhersteller, ihre Kunden besser zu bedienen."

Für Lebensmittelhersteller sei die Einhaltung der Kennzeichnungsvorschriften von größter Bedeutung, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, Verbrauchervertrauen aufzubauen und Transparenz zu gewährleisten. 

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