„Die Innenstadt lebt und ist vielerorts ein Erfolgsmodell. Viele Menschen suchen sie regelmäßig auf und wissen sie zu schätzen“, kommentiert CIMA-Geschäftsführer Roland Wölfel das Ergebnis der aktuellen Deutschlandstudie Innenstadt der CIMA Beratung+Management GmbH. Für die repräsentative Studie wurden über 5.000 Bundesbürger im Juni und Juli 2024 befragt.
Das Ergebnis: 53,3 Prozent der Personen in Haushalten mit 4.000 bis unter 6.000 Euro Monatseinkommen besuchen mindestens einmal wöchentlich die Innenstadt. Zwischen 2.000 und unter 4.000 Euro liegt dieser Wert bei 47,8 Prozent. Dabei ist über alle Altersgruppen hinweg der wichtigste Grund für den Besuch des Stadtzentrums der Einkauf im örtlichen Einzelhandel.
Mehr als 70 Prozent der in der Studie Befragten geben an, die Innenstädte des Shoppings wegen zu besuchen. 31,2 Prozent aller Befragten geben an, vor allem wegen Märkten und Geschäften den Weg in die City auf sich zu nehmen. Lediglich in der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen steht das Leutetreffen höher im Kurs (22 Prozent). Shopping belegt hier nur den zweiten Platz (20,1 Prozent).
Gastronomie neben Einzelhandel immer wichtiger
Daneben spielt auch die Gastronomie eine immer wichtigere Rolle: Je älter die Befragten sind, desto mehr gewinnen Restaurant- und Cafébesuche an Bedeutung. Die Studie zeigt: Ein dominierender Dreiklang aus Gastronomie, Einzelhandel und attraktivem Stadtbild lockt Menschen in die Innenstadt. Die größte Attraktivitätssäule bildet die Gastronomie mit 59,9 Prozent, danach folgt bereits der Einzelhandel mit 57,6 Prozent.
„Restaurants, Cafés, Wirtshäuser und Kneipen, tragen ganz wesentlich zur Attraktivität der Innenstädte bei. Auf dem Weg der Revitalisierung der Innenstädte sind sie unverzichtbar“, so Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA Bundesverband). Hartges weiter: „Einzelhandel und Gastronomie sind die tragenden Säulen für attraktive Innenstädte. Die Politik ist mehr denn je gefordert die Nutzungsvielfalt in den Zentren zu stärken und Rahmenbedingungen für Betriebe des Handels und der Gastronomie bürokratiearm und praxistauglich zu gestalten. Eine zukunftsweisende Stadtentwicklung gelingt nur gemeinsam mit Politik, Verwaltung und Wirtschaft.“
Politik soll Rahmenbedingungen verbessern
„Die Studie zeigt, dass der Einzelhandel für attraktive Innenstädte unverzichtbar ist und bleibt. Stadtzentren und die dort ansässigen Unternehmen sind Begegnungsort für alle Generationen“, so der Präsident des Handelsverband Deutschland (HDE) Alexander von Preen.
Angesichts der zentralen Rolle des Einzelhandels in attraktiven Stadtzentren müsse die Politik auf allen Ebenen dringend an den Rahmenbedingungen arbeiten. „Die Menschen wollen vitale Stadtzentren, die Politik muss den Rahmen dafür schaffen. Sauberkeit, Sicherheit und die gute Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln – das ist das Fundament, das muss überall angegangen werden“, so von Preen weiter. Zudem geht es um die Zusammenarbeit aller Akteure vor Ort.
„Die Studie macht deutlich, dass wir ein strategisches Gesamtkonzept brauchen, das Handel, Gastronomie und Erlebnisangebote miteinander verzahnt und gleichzeitig das Stadtbild und somit die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum verbessert“, ergänzt Gerold Leppa, stellvertretender Bundesvorsitzender der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland (bcsd). Seiner Meinung nach brauche es eine zentrale Koordinierungsstelle, die die Interessen aller Akteure bündelt. Dabei könne das Stadtmarketing eine tragende Rolle spielen. (nab)
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