Das Buch „Günstig gut einkaufen. Preiswert, gesund und nachhaltig essen“ der Ernährungswissenschaftlerin, Journalistin und Buchautorin Annette Sabersky, passt in die Zeit: Verbraucher, Hersteller und Ladnerinnen – sie alle sind konfrontiert mit gestiegenen Preisen, allgemeiner Verunsicherung und zögerlichem Kaufverhalten.
Im Vorwort zitiert die Autorin, die regelmäßig für BioHandel und das Schwester-Magazin „Schrot & Korn“ über Sortimente schreibt, aus einer Forsa-Umfrage: 44 Prozent der Befragten gaben an, beim Einkauf von Lebensmitteln zu sparen. 64 Prozent von ihnen fühlen sich mit der Situation, dass alles teurer geworden ist, alleingelassen.
Knapp die Hälfte der Deutschen fühle sich wegen der gestiegenen Preise gestresst. Gleichzeitig wollen die Menschen laut einer Studie des Wirtschaftsprüfers Deloitte gesund und umweltbewusst genießen. Viele gute Gründe also, einen Ratgeber für den nachhaltigen und günstigen Einkauf zu verfassen.
Zahlreiche Produkt-Infos und das Ende von Küchenmythen
„Das Buch entstand nicht (nur) am Schreibtisch“, schreibt Annette Sabersky in der Einleitung, „sondern vor allem draußen, also beim Einkaufen in (Bio-)Supermärkten und Discountern.“ Mit den Infos, die sie für Verbraucherinnen und Verbraucher zusammengetragen hat, möchte sie darüber aufklären, welche Lebensmittel preiswert sind und welche vergleichsweise teuer.
Im Buch enthalten sind zahlreiche Produkt-Infos von der Avocado über Tofu bis hin zur Zuckeralternative. Die Expertin gibt Tipps für die Vorratshaltung bis zur Planung des günstigen und nachhaltigen Reiseproviants. Nebenbei räumt sie unseren Kühlschrank um und mit Küchen-Mythen auf (so im Kapitel übers Backen: „Umluft ist das neue Grün“).
Wir, die BioHandel-Redaktion, haben uns gefragt, welche dieser Tipps Ladnerinnen und Ladner für verkaufsfördernde Maßnahmen nutzen können. Die Folgenden haben wir für Sie zusammengetragen:
Tipp 1: Dieses Buch ist Ihr Buch
Annette Sabersky bricht in diesem Buch eine Lanze für die Produkte des Biofachhandels: „Das Leben ist teuer. Warum vor allem Lebensmittel für Flaute im Portemonnaie sorgen, wie versteckte Preiserhöhungen funktionieren und warum Biokost eine günstige Alternative bietet“, ist beispielsweise das erste Kapitel überschrieben.
Sabersky erklärt darin, warum ökologisch erzeugte Produkte für den Planeten und die Gesundheit wertvoll sind. Und sie verweist darauf, dass die Preise für Bioprodukte im Jahr 2023 im Schnitt um 5,2 Prozent stiegen, während es bei konventionellen Lebensmitteln 8,8 Prozent waren. Bio ist preiswert und seinen Preis wert, lautet ihre Devise.
Wertvolle Hinweise für Kundinnen und Kunden
Das Buch schlägt inhaltlich einen weiten Bogen: Unter anderem wird erklärt, „warum ein gut gefüllter Vorratsschrank beim Sparen hilft“, und wie man Lebensmittel haltbar machen kann. Einige dieser Grundlagen sind der langjährigen Bio-Kundschaft vermutlich bekannt. Mit dem enthaltenen Basiswissen und den den zahlreichen, nutzwertigen Tipps ist es aber auch besonders interessant für ernährungsbewusste, junge Kundinnen und Kunden.
In der „weiterführenden Literatur“ und den „Weblink-Tipps" im Anhang können Sie außerdem aus dem Vollen schöpfen. Für Ihre Kunden stecken wertvolle Hinweise darin – und sicher lässt sich die eine und andere Kundenfrage damit beantworten.
Tipp 2: Angebote prominent platzieren
Im Vorwort des Buches spricht Dr. Markus Keller, Leiter des Forschungsinstituts für pflanzenbasierte Ernährung, bestimmt vielen Kundinnen und Kunden aus der Seele: „Auch wenn ich die Schnäppchenmentalität, insbesondere beim Essen, nicht mag – auch unsere Familie achtet inzwischen mehr auf Angebote im Handel.“ Die „herausfordernde Zeit“, in der wir uns derzeit befinden, sensibilisiert die Verbraucher.
Das bedeutet: Angebote, beispielsweise solche mit Produkten mit begrenztem Mindesthaltbarkeitsdatum, werden von der Kundschaft gerne gekauft – und ihr Wert wird dennoch geschätzt. Also: Raus damit aus der verschämten Ladenecke, rein ins Rampenlicht.
Tipp 3: Machen Sie Lust auf die pflanzliche Küche
In den Mittelpunkt ihres Buches rückt Annette Sabersky die pflanzlich basierte Ernährung: Gemüse, Obst, Kartoffeln, Getreide, Nüsse, Hülsenfrüchte.
Sie enthalten Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe und sind sehr sättigend, gut für die Umwelt und die Gesundheit. Gleichzeitig sind sie deutlich günstiger als die Ernährung mit viel Fleisch. Das ist eine Kernaussage des Buches: Pflanzenbasierte Ernährung spart Geld, das dann für Bioprodukte zur Verfügung steht.
Die gut informierte Biokundschaft weiß das, aber auch sie freut sich über neue Rezepte, die übrigens auch im Buch enthalten sind. Ein Hinweis auf die „schlaue Vorratshaltung“, wie Annette Sabersky sie nennt, und die Produkte, die zuhause nicht fehlen sollten, lässt sich damit elegant verbinden und ein Thementisch bestücken.
Tipp 4: Bringen Sie Einkochen und Einfrieren groß raus
Ein weiteres Thema, das sich im Laden prima aufgreifen lässt, ist, wie man Lebensmittel selbst haltbar machen kann. Im Buch gibt die Ernährungswissenschaftlerin zahlreiche praktische Tipps: Obst trocknen, Gemüse in Öl einlegen, oder fermentieren sowie zum Einkochen und Einfrieren. Um dieses Basiswissen anschaulich zu vermitteln, eignen sich komprimierte Infos, Zutaten und das Equipment, das nötig ist.
Tipp 5: Denken auch Sie an die „goldene Tonne“
Annette Sabersky stellt im Buch auch mehrere Initiativen und Möglichkeiten vor, Lebensmittel zu retten. So zum Beispiel die Idee des Ladenbetreibers Guido Gartmann und seiner Tochter aus dem Raum Osnabrück: Nach dem Bezahlen an der Kasse dürfen Kundinnen und Kunden sich kostenlos mit Lebensmitteln aus der „goldenen Tonne“ versorgen.
Die Produkte darin können nicht mehr verkauft werden, sollen aber in der Pfanne, nicht im Müll landen. Mit diesen Lebensmitteln noch etwas Umwelt- und Kundenfreundliches zu machen – das wäre doch vielleicht auch eine Idee für Sie?
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