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Testlauf

Mehrweg für Kosmetik: Rücknahmeprojekt startet im Handel

Vollcorner und Kaufland testen in München die Rückgabe und Wiederverwendung leerer Kosmetikverpackungen über Pfandautomaten. Möglich macht das eine digitale Plattform, die individuelle Behälter markenübergreifend in einen Mehrwegkreislauf integrieren soll.

Was bei Getränken längst etabliert ist, wird nun auch im Kosmetikbereich erprobt: die Rückgabe und Wiederverwendung von Verpackungen. Ab Juli startet in München ein für zwei Jahre angelegtes Pilotprojekt, das untersucht, wie ein digitales Mehrwegsystem für Kosmetiktiegel, -flaschen und -tuben ohne einheitliche Standardbehälter im Handel funktionieren kann. 

Insgesamt nehmen zehn Kaufland-Filialen im Großraum München und bis zu vier Vollcorner-Märkte teil. Gerade im Bereich Naturkosmetik sei die Nachfrage nach umweltfreundlichen Verpackungslösungen hoch, teilt Vollcorner mit. Beteiligt sind auch die Naturkosmetikmarken Kneipp, Logona, Sante und Lavera.

Rückgabe nach dem Getränke-Prinzip

Verbraucherinnen und Verbraucher können leere Verpackungen an bestehenden Pfandautomaten zurückgeben – unabhängig davon, wo sie gekauft wurden. Pro abgegebener Verpackung erhalten Kundinnen und Kunden einen Pfandbon in Höhe von 29 Cent. 

Möglich wird das System durch eine digitale Plattform, die vom Start-up Reo entwickelt wurde. Jede zurückgegebene Verpackung ist mit einem individuellen Code versehen und lässt sich so eindeutig zuordnen. Die Plattform verknüpft alle Beteiligten – Hersteller, Handel und Kundschaft – und erlaubt es, auch unterschiedlich geformte und markenspezifische Behälter in einen gemeinsamen Mehrwegkreislauf einzubinden.

Zweite Testphase startet 2026

Die wissenschaftliche Evaluation übernimmt das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP). Es analysiert unter anderem Rückgabeverhalten, technische Machbarkeit und Qualitätssicherungsprozesse, um Daten für die Weiterentwicklung des Systems zu generieren. Eine zweite Testphase ab 2026 ist geplant. Dann sollen die Verpackungen auch gereinigt, geprüft und für die Wiederverwendung aufbereitet werden.

„Wir wollen zeigen, dass auch im Bereich Kosmetik markenübergreifende Mehrwegstrukturen möglich sind – mit echter Kreislauffähigkeit“, teilt Stefanie Rainer, Mitgründerin von Reo, mit. Die Plattform soll als skalierbares Modell auch auf andere Sortimente übertragbar sein.

Kommentare

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biggi renner

Das wird spannend. Wie das mit den Hygienevorschriften bei Kosmetik vereinbar sein wird. Das führt sicher zu großen Problemen bei kleinen Kosmetikherstellern, und die der "Einheitsbrei" wir noch größer. Aromare Naturkosmetik Biggi renner

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