Wie kommt die Werbung an? Um Bio-Herstellern diese Frage beantworten zu können, bittet der bio verlag alle zwei Jahre die Leserinnen und Leser von Schrot&Korn um ihre Meinung. Dieses Mal sind mehr als 8.000 dem Aufruf gefolgt und haben 79 Anzeigen der führenden Fachhandelsmarken bewertet.
Die drei bestplatzierten Anzeigen zeigen, dass eine klare Haltung bei der Zielgruppe ankommt: Mit Leidenschaft setzt sich Bio Planète nicht nur auf Produktebene für die Umwelt ein. Gesunde Böden sind das Zentrum der Initiative „Aus gutem Grund“. Das kommuniziert die Anzeige eindrucksvoll und erreicht die Leserschaft somit bestens.
Die zweitplatzierte Marke Sonnentor stellt ihre weltweite Lieferkette in den Vordergrund ihrer Anzeige aus der Kampagne „Es geht auch anders“. Mit knalligen Farben und mit einem Augenzwinkern unterstreicht das Unternehmen, dass seine Geschäftsbeziehungen rund um den Erdball fair, direkt und auf Augenhöhe sind: „Wer sagt, dass Fernbeziehungen nicht funktionieren?“
Auch die Anzeige von Paul Söbbeke thematisiert gewissermaßen das Thema faire Bedingungen in der Lieferkette: In der eher klassisch gestalteten Anzeige widmet sich das Unternehmen dem Tierwohl. Kühe bekommen bei Söbbeke gleich fünfmal so viel Weideland wie nach Bioland-Richtlinien vorgeschrieben wird.
Ein weiterer Trend aus den Lieblingsanzeigen ist die Vernetzung von online und offline in den Werbekampagnen. Mit einem Wortspiel und einem Beispiel demonstriert Rapunzel, wie es sich für „Fairwerte“ einsetzt. Die bunte Collage zieht die Aufmerksamkeit auf sich und weckt Neugier. Ein QR-Code führt zu einem zweiminütigen Erklärvideo im Internet.
Bei den drei nächstplatzierten, Lebensbaum, Rosengarten und Voelkel steht das Produkt im Mittelpunkt. Bei Lebensbaum wird klar kommuniziert: Wir machen Bio ohne Kompromisse. Dass daneben auch Genuss eine wichtige Rolle spielt, zeigen die ansprechende Bebilderung und der Text. Das abgebildete „We care“-Siegel unterstreicht: Lebensbaum engagiert sich unternehmensweit für ganzheitliches, nachhaltiges Handeln.
Auch Rosengarten setzt auf Genuss und stellt seine Produktvielfalt in den Vordergrund. Als Aufhänger wurde in der Mai-Ausgabe der Muttertag gewählt. Für den unbeschwerten Genuss zählt jedoch nicht nur, dass die Leckereien von Grund auf natürlich sind. Rosengarten setzt auch bei der Verpackung auf Nachhaltigkeit.
Das für Kunden wichtige Thema Verpackung thematisiert auch die Anzeige der Marke Voelkel mit dem Hinweis auf die für Essig durchaus ungewöhnliche Verwendung von Mehrwegflaschen. Voelkel ist ein Familienbetrieb mit langer Tradition. Das ist auch der Aufhänger für diese Anzeige: Stolze 85 Jahre alt sind die Rezeptur und die Herstellungsweise, mit denen die hochwertigen Essige hergestellt werden.
Ebenfalls unter die Marken mit Produktwerbung fällt die auf Platz neun gewählte Anzeige der Verbandsmarke Naturland, die dank starker Farbe ins Auge springt. Für was Naturland steht, wird in einer Zeile kommuniziert: „Öko, sozial und fair in Produktion und Prozess. Weltweit.“ Hier passt der Spruch: Weniger ist manchmal mehr. Dadurch gelingt auch der Spagat zwischen Verbandsmarke und dem präsentierten Hersteller La Selva.
Die Plätze acht und zehn gehen an die Nonfood-Marken Team 7 und Gudrun Sjödén. Beide präsentieren sich mit echten Wohlfühl-Anzeigen, die mit einer prägnanten Bild-Text-Kombination arbeiten. Wer würde nicht gerne in der einladenden Küche von Team 7 sitzen? Die Marke steht für nachhaltige, individuelle und handwerklich hochwertige Möbel. Die Anzeige stellt das in den Mittelpunkt und beantwortet die im Layout ungewöhnlich umbrochene Frage: „Wo die Natur noch in Ordnung ist?“ mit einem „In Ihrer Küche.“
Gudrun Sjödén stellt mit einem großen Bildmotiv Gute-Laune-Mode für den Sommer in den Mittelpunkt. Die Atmosphäre des Motivs ist beschwingt, doch beim zweiten Blick fällt sicher die einzige, prominente Textzeile ins Auge: „Schwedisches Design mit grüner Seele.“
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