Ja, ich habe mir Bio-Avocados direkt aus Spanien bestellt. Das hat was. Und so kam es dazu: Neulich kam im Fernsehen eine Sendung über Avocado-Anbau in Spanien. Dass dieser so viel Wasser verbrauche und es Bio-Farmer gäbe, welche nachhaltig wirtschaften mit großem Regenwasser-Sammelbecken und das dort knappe Grundwasser somit nicht anzapfen. Die Bio-Avocados würden direkt über ein Crowdfarming-Projekt vertrieben. Das hat mich überzeugt.
Im Anschluss an die Sendung habe ich ein wenig gegoogelt – und kurze Zeit später hatte ich mir für gut 20 Euro inklusive Versandkosten mein zwei Kilogramm Bio-Avocados direkt beim Anbauer bestellt. Und wenige Tage später war das Paket da.
Natürlich – das ist nicht optimal für den Bio-Fachhandel, wenn der Trend wächst, dass Menschen sich ihre Bio-Produkte direkt beim Hersteller bestellen. Doch meine Vermutung ist: Dieser Trend wird wachsen. Ich denke, insbesondere jüngere Menschen finden das spannend.
Warum? Doch man weiß, welchen Anbauer man mit dem Kauf unterstützt. Und der Kilopreis ist vergleichbar wie im Biofachhandel. Ob der Anbauer dann wirklich mehr davon hat, wenn er jedes Paket einzeln packen und nach Deutschland versenden muss, statt eine große Ladung an der Bio-Großhändler zu verkaufen, ist eine andere Frage. Und auch, wie praktisch es für den Kunden ist, von einer Frucht solch große Mengen zu bestellen.
Aber: Geschichten über die Anbauer erzählen, und signalisieren, wie gut er diese kennt und wie nachhaltig sie wirtschaften, das kann der Bio-Fachhandel auch. Sicherlich nicht bei jeder Orange und jeder Avocado. Das erwartet der Kunde wohl auch nicht und würde ihn auch überfordern. Doch exemplarisch immer wieder am POS und in Social Media aufzuzeigen, welche Anbauer ein Bioladen unterstützt, dürfte sehr lohnend sein. Es zahlt ein auf Profilierung und Positionierung.
Bernd Schüßler
Nachhaltige Unternehmenskommunikation
Marketingagentur und Unternehmensberatung
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