„Ja machen wir so, lass uns dazu morgen um 16 Uhr telefonieren”, sagte der Bioladner dem Berater. Und was war dann „morgen um 16 Uhr”? Nichts.
Es kann immer was dazwischenkommen. Bei beiden, die sich verabreden. Und es gibt die Fälle, da kann man einfach nicht absagen, weil man zum Beispiel in einem Funkloch mit dem Auto im Schnee stecken geblieben ist, oder was Gesundheitliches bei sich selbst, Angehörigen oder Mitarbeitenden dazwischengekommen ist, das dann einfach wichtiger war als alles andere.
Doch ich erlebe - genau wie viele andere Dienstleister – leider immer wieder folgende Situation: Da hat man etwas ausgemacht und wenn man dann zur vereinbarten Zeit anruft, heißt es: „Pardon, geht heute doch nicht, ich muss im Laden an die Theke, eine Mitarbeiterin ist ausgefallen.“ Gut, das war aber auch schon vor zwei Stunden bekannt und man hätte absagen können. Oder: „Hab ich vergessen den Termin, lass ihn uns auf morgen legen.“ Anstelle von: „Pardon, das ist blöd gelaufen, ginge es bei Dir auch morgen?“
Natürlich ruft man als Dienstleister dann nochmal an. Meist hat man ja einen Auftrag und möchte diesen dann auch vergütet bekommen. Und doch bleibt in solchen Fällen bei mir oft ein seltsames Gefühl zurück. Und manchmal auch ein ärgerliches. Auch wenn man sich mit der Zeit schon etwas daran gewöhnt. Verschickte Termin-Einladungen per Outlook verbessern die Situation meist auch nicht.
Als Kunde, der nach dem Motto handelt: „Das ist der Verkäufer, der kann auch nochmal anrufen, der will ja was verkaufen“ oder schlichtweg schlecht organisiert ist, sollte man sich bewusst machen, dass sowas immer eine Wirkung hat. Der Dienstleister wird trotzdem seine Arbeit machen und ich mache sie natürlich trotzdem gut. Doch, ob ich einem Kunden, der dreimal den Termin verschwitzt hat, dann den Gratis-Tipp noch zuschicke, der mir zwei Wochen später noch zu seiner Situation eingefallen ist – nun ja.
Das musste jetzt mal gesagt werden. Ich arbeite seit über zwanzig Jahren für die Bio-Branche und daneben auch für manch andere. Doch in der Bio-Branche ist das Wurschteln und Ach-irgendwie-klappt-das-schon doch recht ausgeprägt. Okay, dafür arbeiten in der Bio-Branche auch sehr viele sehr sympathische Menschen, die ihren Job nicht nur machen, um maximal Geld zu verdienen. Sie wollen auch was bewegen. Und das ist schön so. Betriebswirtschaftliches Handeln und eine gute interne Organisation sind darüber hinaus aber ebenso wertvoll.
Bernd Schüßler
Nachhaltige Unternehmenskommunikation
Marketingagentur und Unternehmensberatung
Neumattenstraße 12
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