Taifun-Tofu, Hersteller von Tofu-Produkten, stellt seine LEH-Marke Tukan ein. Stattdessen vertreibt das Freiburger Unternehmen seine Hauptmarke Taifun ab Anfang April 2025 auch im LEH. Bislang werden Taifun-Produkte in Deutschland exklusiv im Bio-Fachhandel verkauft.
Tukan- und Taifun-Produkte unterscheiden sich abgesehen vom Namen und der Verpackung nicht. „Herstellung und Rezepturen der Produkte waren immer identisch“, teilte Taifun-Tofu mit. Unter dem Namen Tukan vertreibt das Unternehmen einen Auszug aus dem Taifun-Gesamtsortiment. 2023 steuerte die Tukan-Linie 13 Prozent zum Umsatz mit Tofuprodukten bei, der Rest kam von Taifun.
Taifun-Tofu begründet die neue Ein-Marken-Strategie damit, dass Bio-Lebensmittel zunehmend auch im klassischen Lebensmitteleinzelhandel gekauft werden. Für die Kundinnen und Kunden soll die Zusammenführung der beiden Linien für mehr Klarheit und einfachere Verfügbarkeit sorgen, heißt es aus dem Unternehmen.
Gleichzeitig möchte der Hersteller die Neuausrichtung nutzen und seine „Pionierarbeit im regionalen Anbau von Bio-Soja in Deutschland, Österreich und Frankreich noch besser sichtbar machen“. Der Fokus auf nur noch eine Marke dürfte für Taifun-Tofu außerdem auch finanzielle Vorteile haben, schließlich kann das Unternehmen künftig auf das bislang zweigleisige Marketing und Verpackungsdesign verzichten.
Ein-Marken-Strategie bringt finanzielle Vorteile
Taifun-Tofu folgt mit seiner Ein-Marken-Entscheidung der Strategie anderer Hersteller, die ursprünglich aus dem Bio-Fachhandel kommen und ihre Produkte inzwischen auch über den LEH anbieten. Das Unternehmen Organic Veggie Food beispielsweise vertreibt Produkte seiner Marke Soto seit dem Jahr 2023 auch bei Rewe und Edeka und nahm dafür seine LEH-Marke Lotus aus dem Handel. Den gleichen Weg ging die Ölmühle Moog. Seit rund einem Jahr verkauft der Speiseöl-Hersteller Produkte seiner Fachhandelsmarke Bio Planète über Edeka. Die LEH-Marke Franz & Co. wurde eingestellt.
In einem Brief an die Bioläden erklärte Taifun-Tofus Co-Geschäftsführer Jesús Bastante, das Unternehmen werde den Fachhandel weiterhin unterstützen, „besonders in seiner Vorreiterrolle und der Fähigkeit, die Sehnsucht der Menschen nach einem nachhaltigen und ethischen Konsum und nach ökologischer Landwirtschaft aufzufangen und zu spiegeln“.
Anfang Juni des vergangenen Jahres zog neben Firmengründer Wolfgang Heck und Jesús Bastante mit Sebastian Klose ein dritter Geschäftsführer bei Taifun-Tofu ein. Er soll unter anderem die Produktionskapazitäten des Bio-Tofu-Pioniers weiter ausbauen. Wolfgang Heck hat sich inzwischen aus der operativen Geschäftsführung zurückgezogen.
Taifun-Tofu mit Sitz in Freiburg im Breisgau produziert seit 1987 ökologische Tofu-Spezialitäten. Das Unternehmen beschäftigt rund 325 Mitarbeitende und erzielte im Jahr 2024 einen Umsatz von 48 Millionen Euro.
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