Ein „ungenügend“ für Naturkosmetik gab es im Ökotest seit langem nicht mehr. Bekommen hat es Lavera für den Compact Powder Honey 03. Blei, Antimon und Nickel hatte das Labor in dem Produkt gefunden und zwar in Konzentrationen, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) als technisch vermeidbar ansieht. Denn ein bisschen Schwermetall kann passieren: Mineralien wie Talkum, Kaolin, Siliciumdioxid, Eisenoxide oder Mica stammen aus natürlichen Vorkommen, erklärt Ökotest.
Für solche unbeabsichtigten Verunreinigungen gibt es vom BVL Richtwerte, und wenn die überschritten waren, wertete Ökotest ab. Das Magazin merkte dazu an, dass „Verbraucherinnen keine akute Gesundheitsgefahr fürchten müssen. Über längere Zeit seien die krebserregenden Schwermetalle aber bedenklich.
Lavera antwortete laut Ökotest, „man habe bereits eine interne Klärung des möglichen Ursprungs veranlasst“ . In einer Stellungnahme teilte Lavera mit, dass in einem chargengleichen Produkt kein Antimon festgestellt worden sei und schließt daraus: „Es muss sich hier seitens Ökotest somit um einen Messfehler handeln“ (siehe Stellungnahme am Ende dieses Artikels).
Deutlich weniger Schwermetall fand Ökotest in den Pudern von Benecos und Terra Naturi (Müller Markt, hergestellt von der Logocos-Tochter BCI Bio Cosmetics), die jeweils ein „sehr gut“ bekamen. Bei Sante und Dr. Hauschka bemängelte Ökotest zu hohe Arsenwerte und erteilte Sante ein „befriedigend“ und Dr. Hauschka wegen zusätzlicher Deklarationsmängel ein „ausreichend“.
In Drogeriemarktpudern fand sich einmal Nickel und einmal Antimon über den Richtwerten. Auch bei den konventionellen Puder gab es kaum Puder ohne Beanstandungen und insgesamt vier „ungenügende“ Puder. Bei diesen führte neben den Schwermetallen oft auch Silikon oder Paraffine samt aromatischen Kohlenwasserstoffen (MOAH) zur Abwertung. (leo)
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