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Naturkosmetik im Test

Baby-Feuchttücher teils mit irreführender Auslobung

Feuchttücher für Babys Po sind praktisch, auch für unterwegs. Doch wohin damit nach dem Gebrauch? Ökotest kritisiert, dass der Aufdruck „biologisch abbaubar“ hier in die Irre führt. Und das ist noch nicht alles.

Für den Test zu Babyfeuchttüchern mit Parfüm hat sich Ökotest mit insgesamt 19 Produkten von Drogerien, (Bio-)Supermärkten, Discountern und dem Online-Handel eingedeckt. Da das Angebot an zertifizierter Naturkosmetik in diesem Bereich dünn ist, war nur ein solches Produkt dabei. Im Labor wurden die Tücher unter anderem auf bedenkliche Duft- und Konservierungsstoffe, halogenorganische Verbindungen sowie PEG/PEG-Derivate untersucht. Auch die Entsorgung der Tücher war ein Thema.

Eine Note Abzug gab es von vorneherein für alle Produkte. Grund dafür sind die enthaltenen Duftstoffe. Sie können die empfindliche Babyhaut zusätzlich reizen, befürchtet Ökotest. „Gut“ war demnach die beste Bewertung, die acht der konventionellen Feuchties erreichten. In vier Produkten fand das Labor PEG/PEG-Derivate, die die Haut durchlässiger machen können für Fremdstoffe. Eines enthielt halogenorganische Verbindungen, von denen manche allergisierend wirken. Mehr als „ausreichend“ war bei diesen fünf Marken daher nicht drin.

Hinweise auf die korrekte Entsorgung vermisst

Für die Baby-Pflegetücher mit Bio-Baumwolle von Natracare gabs von Ökotset ein befriedigend. Das lag nicht an den Inhaltsstoffen, die waren tip-top, sondern Auslobung „biologisch abbaubar“. Die trugen auch vier weitere Produkte. Sie lege Verbraucherinnen und Verbrauchern nahe, dass die Tücher in Kompost oder Biotonne entsorgt werden dürfen, heißt es in dem Testbericht. Zwar enthalten solche Tücher kein Plastik. Dennoch gehörten auch sie in den Restmüll, urteilt Ökotest. Denn sie sind mit Lotion getränkt, die umweltbelastende Chemikalien enthalten könne, und auch, weil Babys Hinterlassenschaften daran kleben.

In einem weiterführende Bericht weist Ökotest zudem darauf hin, dass Feuchttücher die Abwasserpumpen der Entsorgungsbetriebe verstopfen. Klar ist die Entsorgungsfrage bei jenen zwölf Marken im Test, die das rot-blaue EU-Siegel mit der durchgestrichenen Toilette und der toten Schildkröte tragen. Es weist darauf hin, dass Plastik enthalten ist und die Tücher in den Restmüll gehören. Selbst das beherzigt allerdings nicht jeder. Dass immer noch so viele Einmaltücher Plastik enthalten, strafte Ökotest nicht mit Punktabzug ab.

Die günstigsten Baby-Feuchttücher waren für 86 Cent zu haben, die teuerste Marke im Test (Natracare) kostete 8,78 Euro. (frw)

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