Vegetarische Bio-Burger verkaufen sich prima. 31 Prozent Umsatzwachstum verzeichnete bioVista im vergangenen Jahr, gemessen bis einschließlich Februar 2020: „Das ist ein Markt mit hoher Nachfrage, mit vielen Newcomern, mit einer beeindruckenden Wachstumsdynamik“, fasst Fabian Ganz zusammen.
Viele Junge und Einsteiger
Interessant ist das Sortiment für Biohändler auch, weil es eine junge Klientel in die Läden lockt. Denn Veganer und Vegetarier sind sicherlich die klassischen Käufer für Veggie-Burger. Und zu ihnen gehören überproportional viele junge Menschen, wie das Marktforschungsunternehmen Mintel in einer Studie herausgefunden hat. Vermutlich gehören zur Sortiments-Klientel auch viele Flexitarier unterschiedlicher Altersklassen. Und vor allem auch Einsteiger, die es eifach mal ohne Fleisch probieren wollen. Veggie-Burger sind klassische Convenience-Lebensmittel, mit denen sich einfach und schnell eine Mahlzeit zubereiten lässt.
Was auch für die Veggie-Variante spricht: „Die veganen Burger retten quasi nebenbei Sie sind im Handumdrehen zubereitet und schnell verzehrt und sie enthalten typischerweise relativ viel Fett. Doch da heben sich die pflanzlichen Alternativen auch schon wieder ab. Sie enthalten davon in der Regel deutlich weniger als ein Rindfleischpatty, das um die 20 Prozent Fett liefert. Veganer schätzen speziell die Burger mit hohem Hülsenfruchtanteil. Die liefern nämlich reichlich Eiweiß, auf das bei fleischfreier Ernährung besonders geachtet werden muss. Und noch ein Vorteil im Vergleich zu den Fleischburgern: Patties mit Hülsenfrüchten oder mit bis zu 71 Prozent Gemüseanteil enthalten Ballaststoffe. Die pflegen den Darm und halten ihn gesund.
Auch im Winter beliebt
Anders als vielleicht zu vermuten wäre, sind die flachen Bratlinge kein typisches Saisonprodukt. Das zeigt die bioVista-Umsatzkurve des Veggie-Burger-Sortiments. Sicher kommen sie im Sommer als Fleischersatz auf dem Grill gerade richtig. Aber im Winter brutzeln sie offenbar mindestens so oft in der Pfanne oder im Herd. Ihre Platzierung im Laden orientiert sich daran, wie sie haltbar gemacht wurden. Daher sind die Patties mal beim Tiefkühl-Sortiment, mal im Kühlregal bei den vegetarischen Waren oder auch in der Frische-Theke einzuräumen. Die Jackfruit-Burger von Lotao halten sich auch ungekühlt. Hersteller unterstützen den Absatz mit klassischen Maßnahmen: Verkostungen, mit Großhändlern vereinbarte Rabattaktionen, Infoflyer, Rezepte, gelegentlich Produktmuster für stille Verkostungen.
Aus der Reihe fällt eine Aktion, die ein Unternehmen entwickelt hat, das selbst gar keine Burger im Programm führt. Dafür aber Feinkost-Saucen. Byodobetreibt in Mühldorf einen Bio-Supermarkt mit integriertem Restaurant. Dort finden regelmäßig Burger-Abende statt. Teilnehmer können vor Ort ihre individuellen Burger-Kreationen zusammenstellen und bekommen sie dann an den Tisch gebracht. Die Abende sind regelmäßig ausgebucht.
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