So ganz sicher ist es nicht, woher der Name Studentenfutter kommt. Wurde er ins Leben gerufen, weil der Mix schon immer ein probates Mittel gegen den „Kater“ war, feierfreudige Studenten also fleißig Mandeln und Rosinen knabberten, um sich vor den Folgen des Rausches zu schützen? Diese Erklärung geht auf das 17. Jahrhundert zurück, seit dem es die Knabbermischungen vermutlich gibt.
Damals waren Mandeln teuer und das Studieren nur etwas für Wohlhabende, weshalb sich vor allem Studenten den Anti-Kater-Mix leisten konnten. Vielleicht wurden die Nuss-Frucht-Mischungen aber auch so getauft, weil sie Kopfarbeiter wie eben Studenten fit halten. Immerhin liefern Rosinen viel Fruchtzucker, der das Gehirn mit schneller Energie versorgt, Nüsse sind dank ihrer vielen B-Vitamine Nerven- und Hirnfutter pur.
Vielfältige Mischungen
Wie auch immer, sicher ist: Zunächst enthielt Studentenfutter nur Rosinen und Mandeln. Erst später kamen dann Hasel- und Erdnüsse dazu. Bis heute sind sie und auch Rosinen fester Bestandteil der Mischungen. Doch es kommen auch fruchtige Cranberries, Physalis, Goji- oder Maulbeeren in die Tüten, und neben den klassischen Nüssen sorgen Walnüsse, Cashewkerne und Macadamianüsse für den herzhaften „Knax“. Exotisch wird so manche Mischung durch Kokosflocken, Ananas- und Mangostückchen. Weshalb der Mix heute nicht mehr nur Studentenfutter heißt, sondern, je nach Zusammensetzung, auch Exotik-, Manager- oder Junior-Mix.
Was die Tüten in welchem Mischungsverhältnis enthalten, ist nicht definiert. Die Anbieter bestimmen also selbst, zu welchen Anteilen sie Trockenfrüchte und Nüsse mischen. Jedoch werden die jeweiligen Anteile auf der Packung angegeben. Dort heißt es dann beispielsweise „Studentenfutter aus 55 Prozent Nüssen und 45 Prozent Trockenfrüchten“ – oder die Zutatenliste benennt die prozentualen Anteile zum Beispiel von Cashew- und Haselnüssen sowie Rosinen.
Bio ist besser
Nuss-Frucht-Mixe in Bio-Qualität haben viele Vorzüge. Die Rohstoffe kommen aus kontrolliert biologischem Anbau. Das heißt, synthetische Düngemittel und Pestizide sind tabu. Ein Öko-Test vom November 2018 bestätigt dies. In den sechs untersuchten Tüten mit Bio-Studentenfutter fanden sich keine Rückstände oder höchstens Spuren von Pflanzenschutzmitteln, die mit deren weiter Verbreitung in der Umwelt zu erklären sind. Die 14 konventionellen Produkte hingegen enthielten zwischen einem und 19 verschiedene Pestizide.
Bio-Trockenobst ist zudem immer ungeschwefelt. Der allergisierende Zusatzstoff Schwefeldioxid (E 220), der in vielen konventionellen getrockneten Früchten enthalten ist, ist für Bio-Produkte verboten. Anders als konventionelle werden die Mischungen auch nicht mit Aromastoffen aufgepeppt. Der gute Geschmack kommt bei Bio allein von den sorgfältig erzeugten Rohstoffen. Schließlich ist in den Bio-Mischungen auch kein weißer Zucker zu finden. Gesüßt werden beispielsweise die recht sauren Cranberries mit Honig, Apfelsaftkonzentrat oder dem unbehandelten Rohrohrzucker.
Ein unabhängiges Fair-Label tragen die bunten Mischungen in der Regel
zwar nicht. Einige Anbieter haben jedoch eigene Fair-Anbauprojekte ins
Leben gerufen, die durch eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den
Erzeugern gekennzeichnet sind. Im Rahmen des Morgenland-Bio-Projekts von Anbieter Egesun
beispielsweise gibt es eine enge Verbindung zwischen Landwirten,
Verarbeitungsbetrieb und Unternehmen. Die Bezahlung der Bauern erfolgt
direkt und liegt deutlich über dem üblichen Marktpreis. „Die stetige
Abnahme der Ernte ermöglicht den Anbauern eine eigenständige Existenz –
und das schon seit Jahrzehnten“, erklärt Malin Hillebrandt aus dem Egesun-Produktmanagement.
Mehr als nur ein Snack
Die Physalisfrüchte für den Frucht-Nuss-Mix von Flores Farm stammen ebenfalls aus einem eigenen Fair-Projekt. Dies hat das Unternehmen zusammen mit einem Partner in Peru aufgebaut. Landgarten hingegen verwendet – je nach qualitativer und quantitativer Verfügbarkeit – bevorzugt Rohstoffe, die mit dem Fairtrade-Siegel zertifiziert sind. Gekennzeichnet wird dies aber nicht auf der Packung, da sie nicht durchgängig zum Einsatz kommen.
Die Mischungen aus Trockenfrüchten und Nüssen sind leckere und
gesunde Snacks. Sie lassen sich im Kino knabbern, schmecken unterwegs
beim Wandern oder bei Radtouren. Vor dem Training verzehrt, sind sie vor
allem für Sportliche optimal, denn Trockenfrüchte liefern schnell
verfügbare Energie, Nüsse sättigen über längere Zeit. Beides hilft beim
Durchhalten.
Auch in der Küche sind die Mischungen vielfältig einsetzbar. Sie passen ins Müsli, bilden ein leckeres Topping auf Joghurt und Pudding und eignen sich auch zum Kuchenbacken und Kochen. Insbesondere asiatische Gerichte mit Reis und Gemüse lassen sich damit aufpeppen.
Übrigens: Studentenfutter & Co. sind im Norden neben Rotwein die wichtigste Zutat im wärmenden Glühwein. Auch in Dänemark bereitet man den „Glögg“ stets mit einer Portion Rosinen und Nüsse zu – nicht nur zur Weihnachtszeit.
Was Kunden wissen wollen
Mineralöl in Studentenfutter – wie beugen Hersteller vor?
Mineralöle können bei der Ernte und Produktion durch Schmier-Öl in die Knabbereien gelangen, aber auch aus der Verpackung stammen. In einem Öko-Test von November 2018 enthielten knapp die Hälfte der untersuchten 20 Produkte Mineralöl, darunter auch Bio-Ware. Seitdem setzen die Anbieter Folien mit einer Barriere-Schicht ein und kontrollieren die Produkte regelmäßig.
Viel Fett, viel Zucker, wie gesund?
100 Gramm liefern rund 500 Kilokalorien. Denn Nüsse enthalten viel Fett, jedoch vor allem in Form von gesunden ungesättigten Fettsäuren. Trockenfrüchte liefern viel Zucker, aber auch Kalium, Magnesium, Vitamin A und B-Vitamine sowie Ballaststoffe. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich eine gute Hand voll Nüsse und Trockenobst.
Wie aufbewahren?
Damit die Nüsse nicht ranzig werden oder die Früchte austrocken, sollten die Mischungen kühl, trocken und lichtgeschützt lagern. Ungeöffnet halten sie mindestens ein Jahr.
Nuss-Kombinationen für jeden Geschmack
Studentenfutter
Der Klassiker enthält stets Trockenobst und Nüsse, in unterschiedlichen Gewichtsanteilen. Fruchtig wird der Mix vor allem durch Rosinen, zunehmend enthält er aber auch Cranberries. Neben den Mandeln und Haselnüssen kommen zudem Cashew-, Erd-, Pekan- und Macadamianüsse in die Tüte.
Ohne Rosinen
Für alle, die Rosinen nicht mögen, gibt es Nuss-Frucht-Mixe ohne sie. Stattdessen werden die Nüsse mit Cranberries gemischt. Da diese recht sauer sind, kommt noch ein wenig Süße aus Apfelsaftkonzentrat, Honig oder Rohrohrzucker dazu.
Exotik-Mix
Mango, Ananas und Bananenchips gemischt mit Kokosflocken, Cashewkernen oder Macadamianüssen, so sieht exotisches Studentenfutter aus. Die Bananen sind gebacken oder frittiert und werden mit Honig und Rohrohrzucker gesüßt.
Superfood to Snack
Superfruit-Mixe mit Maulbeeren, Physalis, Feigen und Gojibeeren oder auch mit heimischen Sauerkirschen spenden eine Extraportion Vitamine. Komplett wird das Superfood durch Magnesium-reiche Cashewkerne.
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