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Steckbrief

Sonnenschutzmittel: So unterscheiden sich Milch, Spray und Öl

Immer mehr Menschen sind sich der Hautkrebsgefahr durch UV-Licht bewusst. Für naturkosmetischen Sonnenschutz spricht der Verzicht auf chemisch-synthetische UV-Filter und die Pflegewirkung der hochwertigen Inhaltsstoffe. Das steckt in den verschiedenen Produkten.

Sonnenmilch und -creme

Solche oftmals reichhaltigeren Emulsionen bieten UV-Schutz und viel Pflege. Pflanzenöle und -buttern, (Heil)Kräuter- und Beerenextrakte halten die Haut geschmeidig, schenken Feuchtigkeit und sollen vor UV-bedingten Hautschäden bewahren.

Sprays

Sonnenschutz zum Sprühen ist beliebt, weil er sich schnell und einfach anwenden lässt. Die leichten Formulierungen ziehen rasch ein. Wichtig: Vor der Anwendung gut schütteln, damit sich die Inhaltsstoffe nicht absetzen.

Fester Sonnenschutz

Wasserfreier Sonnenschutz kann nicht auslaufen. Solche Produkte gibt’s als Sticks in Papphüllen oder im Alu-Tiegel. Die Textur lässt sich gut über der Tagescreme auftragen und weißelt trotz konzentrierter Inhaltsstoffe kaum.

Sonnenöle

Sie basieren auf antioxidantienreichen Pflanzenölen, etwa von Sanddorn oder tropischem Karanja-, Kukuinuss- oder Achiote-Öl. Diese Öle bringen von Natur aus einen LSF zwischen 4 und 6 mit. Es gibt auch Sonnenöle mit hohem LSF. Sie enthalten zusätzlich mineralischen Lichtschutz.

Getönte Sonnencreme

Auch bei hohen Lichtschutz-Faktoren schaffen es die meisten Naturkosmetik-Hersteller, dass die Produkte nicht so weißeln. Farbige Pigmente helfen mit. Sie verleihen etwa Sonnencreme fürs Gesicht eine dezente Tönung und sorgen für einen gleichmäßigen Teint.

Sonnenschutz für Kinder

Weil konventionelle Produkte bedenkliche chemische UV-Filter und umstrittene Konservierungsmittel enthalten können, empfiehlt Ökotest für Kinderhaut schon seit Jahren naturkosmetisch zertifizierten Sonnenschutz.

Wissenswertes zu Inhalten und Schutz

  • Titandioxid schützt zuverlässig vor UV-Strahlung und kann nach derzeitigem Wissensstand intakte Haut nicht durchdringen. Die Substanz ist umstritten, da sie beim Einatmen als vermutlich krebserregend gilt. In Lebensmitteln ist Titandioxid verboten.
  • Der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt an, wie viel länger das Sonnenbad nach der Verwendung des Produkts dauern darf, ohne einen Sonnenbrand zu riskieren. Beispiel Faktor 20: Eigenschutz der Haut ohne UV-Schutz fünf Minuten x 20 = 100 Minuten.
  • Welcher LSF soll es sein? Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt einen LSF von mindestens 30 für Kinder und 20 für Erwachsene. In großen Höhen, auf Schnee, am Wasser und in sonnenreichen Regionen soll es ein LSF von 50+ sein.
  • Warum sind Weichmacher (Phthalate) kritisch? Eine Studie wies im Urin vieler Menschen ein Abbauprodukt eines in der EU verbotenen Weichmachers nach. Hypothese: Kosmetik, insbesondere Sonnenschutzmittel, könnte der Grund sein.
  • Chemische und mineralische Filter: Naturkosmetik mit den mineralischen Pigmenten Zinkoxid und Titandioxid reflektiert die Sonnenstrahlen wie ein Spiegel. Viele chemische UV-Filter sind u. a. wegen möglicher hormonähnlicher Wirkungen umstritten.

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