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Naturkosmetik im Test

Gute After-Sun-Pflege muss nicht teuer sein

Nach einem Tag in der Sonne braucht die Haut Feuchtigkeit und Beruhigung. Dazu sind After-Sun-Produkte gedacht. Ökotest kann die meisten empfehlen – mit zwei Ausnahmen.

Insgesamt 20 After-Sun-Produkte aus Drogerien, (Bio-)Supermärkten und Online-Shops hat Ökotest unter die Lupe genommen, darunter acht zertifizierte Naturkosmetika. Anhand der Deklaration wurden PEG/PEG-Derivate sowie Kunststoffe in den Rezepturen erfasst. Unabhängige Labore suchten in den Lotionen und Gelen unter anderem nach potenziell krebserregenden Formaldehyd/-abspaltern, bedenklichen Duftstoffen sowie halogenorganischen Verbindungen. Im Blickpunkt stand auch die Verpackung.

Das Resultat war ein ganz ähnliches wie das der kürzlich untersuchten Deo-Sprays ohne Aluminium. Auch die meisten der After-Sun-Produkte kann Ökotest empfehlen. Dazu zählen alle mit Naturkosmetik-Siegel. „Ungenügend“ gab es auch in diesem Test für zwei konventionelle Lotionen, wegen der künstlichen Moschusdüfte und weitere fragwürdiger Duftstoffe.

Außerdem steckten in den beiden Flaschen von Garnier und Wilkinson Sword PEG/PEG-Derivate. Einige davon können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. Das könne besonders dann problematisch sein, wenn die Rezeptur weitere potenziell schädliche Substanzen enthält wie es hier der Fall sei, heißt es in dem Testbericht. Die bemängelten Produkte sowie ein weiteres von Beiersdorf (Nivea) enthielten zudem Kunststoffverbinden.

Punktabzug gab es auch für den Einsatz von Silberchlorid zur Konservierung zweier Produkte. Zwar überschritt dessen Konzentration nicht die erlaubte Menge. Doch bewertet Ökotest Silber in Kosmetik grundsätzlich kritisch. Das Argument: Der übermäßige Einsatz könne Resistenzen fördern, sodass Silber bei der medizinisch notwendigen Anwendung schlechter wirkt.

Das günstigste Produkt gab es für 89 Cent

Das günstigste Produkt gab es für 89 Cent pro 200 Milliliter (ml). Es wurde sogar mit „sehr gut“ bewertet. Die teuerste After-Sun-Pflege kostete 31,92 Euro für die gleiche Menge und bekam nicht die Bestnote, sondern „gut“. Beim Preisvergleich der Naturkosmetik-Produkte zeigte sich einmal mehr, dass die Eigenmarken der Drogeriemärkte mit Abstand am günstigsten sind.

Für die After-Sun-Pflege von Alverde, Terra Naturi und Alterra mussten die Einkäufer zwischen 3,24 Euro und 3,29 Euro pro 200 ml hinlegen. Die Markenprodukte von Lavera, Speick, i+m und Eco Cosmetics kosteten hingegen zwischen 8,29 Euro und 22,64 Euro.

Was die Kunststoff-Flaschen anging, so war das Ergebnis wenig erfreulich. Zwar konnten zwei Hersteller, Laverana (Lavera) und Rossmann (Alterra), einen Rezyclat-Anteil von 94 Prozent nachweisen. Ein Großteil der Flaschen bestand jedoch aus Neuplastik. In unnötigen Umkartons steckten drei.

Explizit wiesen die Ökotester darauf hin, dass After-Sun-Pflege keinen Sonnenschutz ersetzt. Ebenso wenig kann sie nach dem Genuss von zu viel Sonne UV-bedingte Schäden an Hautzellen reparieren. Sie lindert lediglich die Symptome eines leichten Sonnenbrand. (frw)

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