16 kakaohaltige Getränkepulver, davon sieben in Bioqualität, nahmen am Test teil. Naturata bekam ebenso wie zwei Produkte des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) die Note „befriedigend“ und Rapunzels Tiger Quick ein „ausreichend“. Den Cocoba-Kakao von Gepa und Cavi Quick von Vivani bewertete Ökotest mit „mangelhaft“. Der Caribo Kakao von Wertform fiel ebenso wie Nestlés Nesquick komplett durch: „ungenügend“.
Gründe für die Abwertung waren „leicht erhöhte“ oder „erhöhte“ Gehalte an Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH), sowie Gehalte an Cadmium, die den EU-Richtwert zu mehr als 50 Prozent ausschöpften. Dass Cadmium nur bei Bio-Produkten auffiel, liegt an der Herkunft des Kakaos aus Südamerika oder der Karibik. Dort enthalten die Böden mehr Cadmium, das sich in den Bohnen anreichert, als in Westafrika – der Herkunft des konventionellen Kakaos.
Zuckerpulver mit Kakaogeschmack
Alle Produkte im Test bekamen Abzüge, weil sie ein Getränk mit Zuckerzusatz für Kinder bewerben, was die Weltgesundheitsorganisation ablehnt. Drei der sieben Bio-Kakaos (Gepa, Vivani, Caribo) enthielten 78 Prozent Zucker und damit fast ebenso viel wie die konventionellen Pulver. „Einige Kakaopulver im Test müssten eigentlich Zuckerpulver heißen“, kommentierte Ökotest.
Die anderen Bios lagen zwischen 66 und 59 Prozent Zucker. Abzüge für den Zucker gab es für Caribo und alle konventionellen Produkte, weil die Dosierung so großzügig formuliert war, dass besonders viel Zucker in der Tasse landete.
Zwei Bio-Hersteller schwiegen
Ökotest fragte auch nach Infomationen zu Anbau, Mindestpreisen und Lieferketten. Hier glänzten Rapunzel und Gepa mit „sehr gut“ und Naturata mit „gut“. Die Bio-Kakaos aus dem LEH kamen auf ein „befriedigend“, während Vivani und Wertform mit „ungenügend“ bewertet wurden. Sie hatten den Testern gar nicht geantwortet. Das leistete sich von den konventionellen Produkten nur Kaba. Alle anderen schickten Unterlagen, die Ökotest je nach Inhalt mit „befriedigend“ oder „ausreichend“ bewertete.
Ökotest zieht aus dem Test die folgende Bilanz: Am besten nur eine Tasse am Wochenende oder besser noch: den Kakao selber mischen mit der gewünschten Süße. Und was den fairen Handel angeht, sollten sich die anderen Hersteller an Rapunzel und Gepa ein Beispiel nehmen. (leo)
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