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Bio im Test

Spuren von Spritzmitteln in einigen Bio-Paprika-Gewürzen

Während der von Ökotest untersuchte edelsüße Paprika in Bio-Qualität in den meisten Fällen nicht einmal Spuren von Pestiziden enthielt, fanden die Tester in konventioneller Ware oft über 20 Spritzmittel, vor allem Glufosinat.

Ökotest hat 33 Paprika-Edelsüß-Produkte ins Labor geschickt, 16 davon aus Bio-Anbau. Gesucht wurde nach 700 Pestiziden, darunter die Totalherbizide Glyphosat und Glufosinat. Außerdem hatten die Tester Wachstumsregulatoren im Visier.

Von den 16 Bio-Produkten schnitten 14 mit der Note „sehr gut“ ab, darunter waren neun Marken ganz ohne Pestizid-Belastung: Biolotta, Dennree, Dm Bio, Gut Bio (Aldi Nord), Herbaria, Kania Bio (Lidl), Lebensbaum, Rewe Bio und Sonnentor. Ein Pestizid in Spuren fanden die Tester in den Bio-Paprika-Produkten von Alnatura, Müller (Bio Primo), Wagner (Bio Wagner), Brecht und Kaufland (K-Bio), die ebenfalls die Bestnote erhielten. Alle gefundenen Spritzmittel gehörten zu den „besonders bedenklichen Pestiziden“.

Nur die Note „gut“ bekamen die Naturland-Produkte von Rossmann (Enerbio) und Aldi Süd (Gut Bio), weil fünf beziehungsweise drei Pestizide in Spuren gefunden wurden. Darunter waren auch in der EU verbotene oder nicht mehr zugelassene Pestizide, was bei spanischer Herkunft beider Gewürzpaprika eigentlich ausgeschlossen sein sollte. Die Spritzmittel gehörten laut Ökotest ebenfalls zu den „besonders bedenklichen Pestiziden“.

Elf konventionelle Produkte enthielten Glufosinat

Von den 17 konventionellen Paprika-Gewürzen erreichte nur eines die Note „sehr gut“, zwei waren „ausreichend“, ein weiteres „mangelhaft“ und der Rest „ungenügend“. Die schlechten Noten hatten zum großen Teil mit Glufosinat in Mengen über dem Grenzwert zu tun. Grund: Das in der EU verbotene Herbizid verkauft BASF weiterhin ins Ausland, wo es offenbar viele Freunde hat: In elf Produkten wurde Ökotest fündig.

China und Brasilien sind die bevorzugten Anbauländer von konventionellen Paprika-Herstellern. Tegut, Edeka und Norma haben ihre bemängelten Produkte inzwischen vom Markt genommen. Ökotest bringt das Dilemma auf den Punkt: „Empörend, aber noch immer legal: Deutsche Chemiefirmen dürfen gefährliche Pestizide exportieren, die in der EU längst verboten sind.“

Die Preisrange für edelsüßen Paprika reicht von 0,79 bis über fünf Euro pro 50 Gramm. Die günstigen Preise werden von Discountern und Handelsketten realisiert und betreffen ausschließlich konventionelle Produkte mit Noten von „ausreichend“ bis „ungenügend“. Der Einstiegspreis bei Bio-Paprika ist 1,25 Euro pro 50 Gramm (DM), während Ökotest für das Biolotta-Produkt 5,21 Euro bezahlt hat.

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