20 Sonnenschutzmittel mit Schutzfaktoren von 30 bis 50+ hatten die Tester untersucht, davon trugen vier ein Naturkosmetiksiegel. Die Produkte von Lavera, Speick und Das Boep bewertete die Stiftung mit „mangelhaft (5,0)“, weil sie für UVB-Strahlung den ausgelobten Sonnenschutz nicht erreichten, bei Speick und Das Boep galt das auch für den Schutz vor UVA-Strahlen.
Lediglich die Sonnenmilch von Alverde bestand den Test erfolgreich und erhielt die Note „sehr gut (1,4)“. Auch die meisten konventionellen Cremes wurden mit „sehr gut“ oder „gut“ bewertet.
Streit um die Methode
Die Stiftung Warentest hatte zur Überprüfung des Sonnenschutzes eine als HDRS (Hybrid Diffuse Reflectance Spectroscopy) bezeichnete Methode verwendet. Sie kombiniert einen sogenannten In-vitro-Test auf Kunststoffplättchen mit einer Prüfung an freiwilligen Testpersonen. (Zur Methodenbeschreibung der Stiftung Warentest)
„Diese Methode ist bislang wissenschaftlich nicht ausreichend anerkannt und auch nicht nach ISO zertifiziert, da insbesondere die Validierung ganz erhebliche Mängel aufweist und damit berufsethischen Standards nicht genügt“ heißt es dazu auf der Webseite von Das Boep. Zudem sei nicht hinreichend geklärt, ob diese Methode für Naturkosmetik-Sonnencremes geeignet sei.
Sowohl Das Boep als auch Speick erklärten, dass ihre Produkte wie vorgeschrieben von unabhängigen Prüfinstituten gemäß der Norm ISO 24444 (UVB) und ISO 24443 (UVA) an Probanden getestet worden seien. Die Testergebnisse wurden von beiden Herstellern veröffentlicht und zeigen, dass der ausgelobte Sonnenschutz erreicht wurde.
Die Stiftung Warentest schreibt: „Ergaben sich Unstimmigkeiten zwischen dem Ergebnis und der Angabe des Herstellers, haben wir die entsprechende Prüfung zur Absicherung mit der geltenden Din-EN-Iso-Methode wiederholt“. Gemeint sind damit die besagten Normen ISO 24444 (UVB) und ISO 24443 (UVA). Im Heft heißt es dazu: „Die Ergebnisse haben sich in Absicherungstests mit einer zweiten Prüfmethode bestätigt“.
Für das Produkt von Das Boep hat die Stiftung einen gemessenen Sonnenschutzfaktor von zwölf angegeben. Es stellt sich also die Frage, wie ein derart großer Unterschied zustande kommen kann, wenn zwei Institute nach der gleichen Methode eine Sonnenmilch begutachten.
Auch Lavera teilt in einer Stellungnahme mit: „Der ausgelobte Lichtschutzfaktor 30 (LSF30) ist korrekt und wurde von einem unabhängigen Testinstitut gleich zweifach bestätigt“. Und zwar mit beiden auch von der Stiftung Warentest verwendeten Methoden. Das Unternehme lieferte zudem eine Erklärung für das abweichende Testergebnis der Stiftung. Es könnte „möglicherweise durch eine unsachgemäße Probenentnahme zustande gekommen sein. Vor Gebrauch muss die Lotion entsprechend dem Anwenderhinweis z.B. gut geschüttelt werden“. (leo)
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