25 Sorten Kartoffelchips hat die Stiftung Warentest unter die Lupe genommen, die meisten mit Paprikageschmack. Drei Produkte trugen das Bio-Logo. Achtmal „gut“ und sechs „befriedigend“ vergaben die Tester. Die besten Bio-Chips waren „ausreichend (3,9)“ und kamen von Alnatura. Sie schmeckten „befriedigend“ und waren in den anderen Kategorien zumeist „gut“, doch für den Bereich Schadstoffe gab es die Note „ausreichend (4,4)“ und diese zog die ganze Bewertung nach unten.
Die Tester monierten einen „vergleichsweise hohen Gehalt an Glykoalkaloiden“. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe wie Solanin und Chaconin. Sie kommen vor allem in der Schale und in grünen Stellen der Kartoffel vor. „Wer zu viel davon aufnimmt – nämlich mehr als 0,5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht –, riskiert akute Magen-Darm-Beschwerden“, schrieb die Stiftung dazu. Die Alnatura-Chips lagen noch darunter, sonst hätte es ein „mangelhaft“ gegeben.
Ranzig und viel Acrylamid
„Mangelhaft“ waren dagegen aus Sicht der Stiftung die Paprika-Chips von Trafo und Dennree. Die Trafo-Chips rochen „nach ranzigem Fett“ und schmeckten auch „leicht ranzig“, monierten die Tester. Die Dennree-Chips rochen „leicht nach altem Fett und leicht brandig“. Auch schmeckten sie „insgesamt brandig, bitter“ und waren im Mund „wenig knusprig, leicht pappig, leicht mehlig“.
Zur Note „mangelhaft“ für die Sensorik kam noch ein „ausreichend“ bei den Schadstoffen. Bei Trafo fand das Labor einen „vergleichsweise hohen Gehalt an Acrylamid“. Der europäische Richtwert von 750 Mikrogramm je Kilogramm wurde aber eingehalten. Ebenfalls vergleichsweise hoch war laut Stiftung Warentest der Gehalt des Fettschadstoffes Glycidol. Für die Dennree-Chips vermerkte die Testtabelle: „Sehr hoch mit Acrylamid belastet. Der europäische Richtwert wird deutlich überschritten.“ Hinzu kam noch ein „vergleichsweise hoher Gehalt an Glykoalkaloiden“. BioHandel.de hat Trafo und Dennree um eine Stellungnahme gebeten.
Dennree teilte zu Acrylamid mit: „Die von unserem Lieferanten veranlassten Untersuchungen zeigten bisher keine Auffälligkeiten“. Allerdings könne der Acrylamidgehalt innerhalb einer Produktionscharge schwanken. Die Sensorik der getesteten Charge sei erneut geprüft worden. „Hierbei wurden die Chips als einwandfrei beurteilt.“
Der große Vorteil der Bio-Chips zeigte sich im Kleingedruckten der Tabelle: Sie kamen ohne Zusatzstoffe, Aromen und geschmacksverstärkende Zutaten aus. (leo)
Kommentare
Registrieren oder anmelden, um zu kommentieren.