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Bio im Test

Nicht alle Veggie-Schnitzel schmecken nach Schnitzel

Die Stiftung Warentest hat panierte Veggie-Schnitzel getestet. Nur ein Drittel bekam die Note „gut“. Geschmacksfehler und Schadstoffe verdarben vielen Ersatz-Schnitzeln die Note. Darunter war auch ein Bio-Produkt.

18 Veggie-Schnitzel hatten die Tester von Stiftung Warentest eingekauft, davon drei mit Bio-Logo. Das vegetarische Schnitzel von Dennree war das einzige nicht-vegane Produkt im Test. Es bekam die Note „gut (2,5)“, ebenso wie das vegane Schnitzel von Netto.

Die Chickin Fillets von Viana bewerteten die Tester mit „ausreichend (3,8)“. „Kaum Ähnlichkeit zu Fleisch. Wenig knusprig“, notierten sie bei der Sensorik. Zudem hatte das Labor einen Gehalt an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) gemessen, der über dem Orientierungswert für vegetarische und vegane Pfannenprodukte von 11 mg/kg lag.

Eine Verpackung, die sich schlecht aufreißen ließ, sowie die Filet-ähnliche Bezeichnung bemängelten die Tester ebenfalls. Vielleicht war das Produkt deshalb kein Renner. „Laut Anbieter inzwischen nicht mehr hergestellt“, vermerkte die Testtabelle.

Reichlich Zusatzstoffe

Eine bessere Sensoriknote als 2,5 vergab Stiftung Warentest nur an Produkte, die auch ähnlich wie Schnitzel schmeckten. Das schafften nur einige konventionelle Hersteller, allen voran der Hersteller Rügenwalder, der zwei Testsieger stellte. Dazu sind allerdings Zusätze notwendig. Methylcellulose, Aromen und Pflanzenfasern für die Struktur fanden sich in fast allen konventionellen Produkten, während die Bio-Schnitzel mit Guarkernmehl und/oder Johannisbrotkernmehl als Verdicker auskamen.

Die Tester merkten an, dass die Veggie-Varianten zwar schonender zum Klima seien, aber oft mehr Fett und Kalorien mitbrächten als Fleischschnitzel. „Das liegt an der teils dicken Panade, die beim Vorfrittieren viel Fett aufsaugt“ erklärten sie. Am Frittieröl lag es vermutlich, dass vier konventionelle Produkte hohe Gehalte des Fettschadstoffes 3-MCPD-Ester aufwiesen.

Bei einigen konventionellen Produkten kamen die verarbeiteten Sojabohnen aus den USA oder Kanada. Die Stiftung suchte deshalb nach gentechnischen Verunreinigungen und wurde fündig: „Im Schnitzel von Garden Gourmet analysierten wir zwei GVO-Spezies mit einem Anteil von 0,8 Prozent am Gesamtsoja. Das liegt unter der Kennzeichnungsgrenze von 0,9 Prozent, die in der EU gilt“.

Dennree liegt preislich vor Netto

Die Preisangaben in der Testtabelle zeigen, dass Bio nicht teuer sein muss. Die billigsten konventionellen Schnitzel gab es für 0,56 und 0,76 Euro je 100 Gramm bei Lidl und Rewe. Kaufland und Aldi lagen mit 1,10 und 1,20 Euro deutlich darüber.

Das günstigste Bio-Produkt kam von Dennree mit 1,25 Euro, Netto lag bei 1,42 Euro und war damit ebenfalls noch günstiger als die konventionellen Herstellermarken. Die kosteten zwischen 1,50 (Veganz) und 1,83 Euro (Rügenwalder). Nur leicht darüber lag mit 2,10 Euro das Bio-Filet von Viana. (leo)

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