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Bio im Test

In Fertig-Wraps steckt viel drin – was gar nicht reingehört

Ökotest hat 19 Wraps getestet, darunter zwei Bio-Produkte. Gefunden wurden unter anderem Mineralölbestandteile, Pestizidrückstände und umstrittene Zusatzstoffe. Nur fünf Produkte halten die Tester für empfehlenswert.

Es könnte so einfach sein, ist es aber nicht: Weizenmehl, Wasser, Öl und Salz – mehr Zutaten braucht es nicht, um Wraps, die beliebten Teigfladen, herzustellen. Bei der Untersuchung von 19 Fertigprodukten aus dem Discounter, Super- und Biomarkt fand Ökotest aber allerhand weitere Inhaltsstoffe, allesamt nicht zum Verzehr empfohlen:

So wurden in acht Produkten etwa Verunreinigungen durch Mineralölbestandteile, Pestizidrückstände oder umstrittene Zusatzstoffe wie E-Nummern festgestellt. Drei Produkte bewertet Ökotest deshalb mit „mangelhaft, fünf sogar mit „ungenügend, darunter Wraps von Edeka und Globus. Nur für fünf Produkte spricht Ökotest eine Empfehlung aus.

Mit „sehr gut wurden ausschließlich zwei konventionell hergestellte Produkte bewertet: Die K-Classic Weizen Tortilla Wraps von Kaufland sowie Mike Mitchell's Weizen Tortillas von Penny. Beide sind mit 22 Cent pro Stück deutlich günstiger als anderen Produkte, die im Einkauf bis zu 83 Cent pro Stück kosteten.

Bio-Produkte schneiden „gut“ und „befriedigend“ ab

Die beiden Bio-Produkte schnitten im Test nicht als Beste ab, sind aber unter jenen Produkten, die Ökotest für empfehlenswert hält:

Die Acapulco Tortillas Nature vom Anbieter Snack Food Poco Loco wurden mit „gut" bewertet (38 Cent/Stück). Das teuerste Produkt mit 83 Cent pro Stück, die Bio Wraps von Mestemacher, bekam die Note „befriedigend“.

Ein Vorteil der getesteten Bio-Fladen im Vergleich zu den konventionell hergestellten Wraps sei die geringere Pestizidbelastung, schreibt Ökotest.

Wozu all die Zusatzstoffe?

Untersucht wurden die Wraps auf Schimmelpilzgifte, Pestizide, Mineralölrückstände, den Salzgehalt und zugesetzte Inhaltsstoffe. Kleinste Mengen von Mineralöl führten nicht zu einer Abwertung – größere Mengen dagegen mit bis zu fünf Noten Abzug.

Schließlich sind die beiden Mineralölgruppen MOSH (gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe) und MOAH (aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe) erwiesenermaßen schädlich für den Organismus: MOSH können sich im Körper anreichern, MOAH gelten als krebserregend und wurden laut Ökotest etwa in den Gut&Günstig Tortilla Wraps von Edeka gefunden.

In manchen Fladen fanden sich außerdem zugesetzte Vitamine, Mineralstoffe und Aromen. Warum das sein müsse, wollte Ökotest von den Herstellern wissen. Die Antwort: Die Zusatzstoffe seien nötig, um die Produktqualität zu gewährleisten, also die Textur, den Geschmack und die Haltbarkeit.

Auch der Salzgehalt wurde von Ökotest in zwei Fällen bemängelt: In einem Produkt wurde der deklarierte Wert um das zwanzigfache überstiegen.

16 bis 83 Cent pro Fladen

Das Fazit: Zwischen 16 bis 83 Cent zahlten die Tester pro Fladen im Handel. Die Schadstoffbelastung in den Fertig-Wraps war im Schnitt zu hoch, die wenigsten Produkte sind laut Ökotest zu empfehlen.

Wer sichergehen möchte, dass in Wraps nicht mehr enthalten ist als das nötige Weizenmehl, Wasser, Öl und Salz, kann die Teigfladen auch selbst machen. Rezepte gibt es zum Beispiel bei „Schrot&Korn“. (juk)

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