Bis vor kurzem schrieben die Leitsätze für Obsterzeugnisse vor, dass Apfelmus mindestens 16,5 Prozent Zucker enthalten muss. Weil das mit dem fruchteigenen Zucker der Äpfel nicht zu schaffen war, mussten die Hersteller Zucker zusetzen. Oder sie nannten es, wie die Bio-Hersteller „Apfelmark“. Diese Bestimmung wurde abgeändert, so dass nun auch Apfelmus ohne Zuckerzusatz erlaubt ist – wenn es eigens kenntlich gemacht wird.
Bio-Produkte frei von Pestizidrückständen
Ökotest hatte elf Mal Apfelmark eingekauft – alles Bio-Produkte. Von den 15 Apfelmusen waren zwei Bio, eines ohne Zucker von Penny („sehr gut“) und eines von Aldi Süd – mit Zuckerzusatz und deshalb nur „gut“. Die elf Gläser mit Apfelmark bewertete Ökotest alle mit „sehr gut“. Darunter waren Produkte von Alnatura, Bauckhof, Dennree und Nur Puur.
Alle Bio-Produkte waren frei von Pestizidrückständen, während sich in allen konventionellen Musen Pestizide nachweisen ließen, in manchen bis zu vier verschiedene. Darunter waren Wirkstoffe, die als bienengefährlich gelten oder im Verdacht stehen, Kinder im Mutterleib zu schädigen. Auch der für den Obstanbau nicht zugelassene Wirkstoff Mepiquat fand sich in zwei Produkten.
Deutliche Preisunterschiede
Ein Blick auf die Einkaufspreise zeigt, dass es für Bio-Apfelmark/mus keine klaren Preisstufen gibt. Die LEH-Eigenmarkenprodukte kosteten – jeweils umgerechnet auf 700 Gramm – zwischen 1,45 Euro (Kaufland) und 2,43 Euro (Edeka). Für das Dennree-Mark bezahlten die Testeinkäufer 1,49 Euro, während das Mark bei Alnatura mit 1,93 Euro ebenso viel kostete wie das gezuckerte Aldi-Mus. Das Mark der Demeter-LEH-Marke Campo Verde stand für 2,90 im Regal, die Gläser von Nur Puur und Bauckhof lagen mit 3,67 und 3,87 Euro deutlich darüber. (leo)
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