50 Früchtemüslis ließ Ökotest untersuchen, davon 29 aus Bio-Anbau. 16 Bio-Müslis bekamen die Bestnote „sehr gut“, darunter Produkte von Bauckhof glutenfrei, Bohlsener Mühle sowie zahlreiche Eigenmarken und Markenmüslis aus dem LEH. Mit „gut“ schnitten die Müslis von Allos, Bauckhof Müsli und Dennree ab. Bei Allos und Bauckhof monierten die Tester einen „leicht erhöhten“ Gehalt an Mineralölbestandteilen (MOSH), das Dennree-Müsli war ihnen mit 26 Prozent Zucker zu süß.
Mit „befriedigend“ bewerteten die Tester die Müslis von Alnatura, Alnavit, Basic und Rapunzel. Der Grund waren „erhöhte“ MOSH-Gehalte oder bei Alnatura, Basic und Rapunzel der Nachweis von unter Krebsverdacht stehenden aromatischen Mineralölbestandteilen (MOAH). Zu Rapunzel und Alnatura heißt es in den Anmerkungen der Testtabelle: „Laut Herstellergutachten wurden keine MOAH nachgewiesen“.
Rote Karten gab es für die Früchtemüslis von Rosengarten („mangelhaft“) und Spielberger („ungenügend“). „MOSH stark erhöht“ lautete die Rüge, die es allerdings bei Ökotest schon gibt, wenn das Labor mehr als 4 mg/kg MOSH findet. Der Orientierungswert, auf den sich Hersteller und Behörden geeinigt haben, liegt für getreidebasierte Produkte bei 6 mg/kg. Bei beiden Unternehmen heißt es in den Anmerkungen: „In einem Herstellergutachten wurden keine Mineralölbestandteile (MOSH) nachgewiesen“. Bei Spielberger monierte Ökotest zudem einen Zuckergehalt von 27 Prozent.
Früchtegehalt von sieben bis 55 Prozent
Sehr unterschiedlich waren die von Ökotest analysierten Fruchtanteile. Sie reichten von sieben Prozent in Beeren-Müslis von Bio-Zentrale und Verival bis zu 55 Prozent bei DM. Beim Preis (jeweils auf 500 Gramm berechnet) lagen Alnatura und Dennree gleichauf mit DM und Rossmann (1,97 bis 2,00 Euro). Die anderen Preiseinstiegsmarken verlangten zwischen 2,31 und 2,49.
Das Demeter-Müsli von Campo Verde lag mit 2,99 in etwa gleichauf mit Rewe und Basic, während die Herstellermarken von 3,33 (Rapunzel) bis 5,29 (Spielberger) eine große Spanne abdeckten. Teurer waren noch die Versender Mymuesli und Müsli.de mit 6,79 und 6,99 Euro. Rosinen, Sultaninen und Aprikosen in den Bio-Müslis stammten meist aus der Türkei. Mehrmals wurden auch Sultaninen aus Usbekistan verarbeitet. Bei den konventionellen Müslis waren Herkunftsangaben seltener, viele Rosinen kamen aus China.
Pestizidcocktail im Markenmüsli
In allen konventionellen Müslis fanden sich Pestizide zumindest in Spuren. Bei einigen waren es ganze Cocktails. Spitzenreiter waren zwei Seitenbacher-Müslis mit 31 und 27 verschiedenen Wirkstoffen, von denen einige in der EU verboten sind. Insgesamt gab es neunmal „ungenügend“ und vier Gelbe Karten wegen der Pestizidfunde. MOSH-Belastungen waren dagegen selten.
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