Die Kosmetikregale in Drogerien und Supermärkten bieten Pflegeprodukte für beinahe jede einzelne Körperpartie. Doch nach wie vor gibt es Puristen unter den Kosmetik-Kundinnen und -Kunden, die auf einen Pflege-Allrounder setzen: Die Creme für alle Fälle und für die ganze Familie. 22 solcher Cremes hat das Magazin Ökotest für seine Oktober-Ausgabe ins Labor geschickt. Sechs davon waren zertifizierte Naturkosmetik-Produkte. Das Ergebnis fiel laut Ökotest eindeutig aus: Alle zertifizierten Cremes sind frei von bedenklichen Schadstoffen – ganz anders als manche konventionellen.
Getestet wurden die Produkte unter anderem auf deklarationspflichtige Duftstoffe, erdölbasierte Inhaltsstoffe sowie Konservierungsstoffe, die Ökotest als kritisch einstuft. Auch auf das Antioxidans Butylhydroxytoluol und auf Salicylsäure untersuchte das Labor die Probe. Salicylsäure steht im Vedacht steht, hormonell wirksam zu sein und ist insbesondere für Kinderhaut ungeeignet.
Die Tester prüften auch die Verpackungen: Sind sie nachhaltig? Enthalten sie recycelten Kunststoff – oder unnötige Bestandteile? „Die Bilanz bei Kunstoff- und Aluverpackungen ist ernüchternd“, heißt es im Bericht von Ökotest, und weiter: „Nur ein einziges Produkt, nämlich die Alterra Softcreme von Rossmann, wird in einer Dose angeboten, die nachweislich zu mehr als 30 Prozent aus Recyclingmaterial besteht. Alle anderen Cremedosen oder -tuben, ob aus Plastik oder aus Aluminium, enthalten kein Rezyklat oder die Hersteller wiesen uns dies nicht nach.“
Die Ergebnisse der Naturkosmetik-Cremes im Überblick
Drei der sechs getesteten Naturkosmetik-Cremes bekamen die Note „sehr gut“: Die Softcreme von Alterra/Rossmann, die Blütezeit Softcreme von Budni, Edeka, Netto und die Lavera Basis Sensitiv Creme von Laverana.
Mit „gut“ bewertet wurden die Creme Pflegewunder/I+M, Sante Family Soft/Logocos und Weleda Skin Food Light. Die Mängel, die bei diesen drei Produkten zur Abwertung führten, hatten dem Testbericht zufolge nichts mit den Inhaltsstoffen zu tun, sondern mit der Verpackung. Ein Umkarton, der kein Glas schützt, sondern eine Aludose, beziehungsweise Kunststofftube, wurde bei I+M und Welda bemängelt. Ebenfalls bei I+M und Sante kritisierten die Tester eine Umweltauslobung ohne weitere erklärende Informationen auf der Verpackung.
Preislich lagen die Naturkosmetik-Cremes, umgerechnet auf 200 Milliliter, zwischen 2,99 Euro (Alterra/Rossmann) und 23,87 Euro (Weleda). Fazit: Eine Allzweck-Creme in sehr guter Qualität muss nicht teuer sein.
Das ergaben die Tests der konventionellen Produkte
Acht Cremes wurden mit „sehr gut“ bewertet, drei mit „gut“. Der Rest war befriedigend, ausreichend und ein Produkt wurde als „ungenügend“ eingestuft. Es handelt sich dabei um die Pure Camomille Comfort Cream von Yves Rocher, in der unter anderem Salicylsäure festgestellt wurde. Dieser Antischuppenwirkstoff dient auch als Konservierungsmittel und ist für Kinderhaut nicht geeignet. Ein entsprechender Hinweis an Verbrauchende fehle auf der Verpackung, bemängelten die Tester.
Auch im Test: Feuchttücher und Rasierseife
Ebenfalls getestet wurden parfümfreie Feuchttücher und Rasierseife. Auch hier konnten die Naturkosmetik-Produkte punkten: Die Baby-Feuchttücher von Alviana schnitten mit „sehr gut“ ab, die Sensitiven Feuchttücher von Eco by Naty mit „gut“. Neben den beiden zertifizierten Produkten schnitten auch viele der 35 konventionellen Tücher positiv ab.
Die Rasierseife von Speick bekam – als einziges Naturkosmetik-Produkt im Test – ebenfalls die Bestnote. (juk)
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