Das Magazin Ökotest schickte für seine Oktober-Ausgabe 32 naturtrübe Bio-Apfelsäfte ins Labor, darunter 16 Bio-Produkte. Die Säfte waren in Getränkekartons, Glas- oder Platikflaschen verpackt.
Untersucht wurden die Säfte auf bedenkliche Inhaltsstoffe, auf ihre Verpackungen und schädliche Bestandteile darin sowie auf „Werbung mit Selbstverständlichkeiten“. Ökotest sieht es nach eigener Aussage kritisch, wenn Hersteller damit werben, gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Für Hinweise wie „kein Zuckerzusatz“ oder „ohne Farbstoffe“ werteten die Tester entsprechend deklarierte Produkte ab.
Das Ergebnis für die Bio-Säfte war fast durchweg positiv: 13 wurden mit „sehr gut“ bewertet, nur einmal vergab Ökotest die Note „ausreichend“.
In fast allen konventionellen Säften hingegen wurden Rückstände von einem oder mehreren Pestiziden oder Insektiziden gefunden. Davon abgesehen fiel der Test aber auch hier gut aus: Zwei Produkte wurden mit „sehr gut“(Amecke und Tegut) bewertet, zehn mit „gut“, drei mit „befriedigend“ und eines mit „ausreichend“.
Die Ergebnisse der Bio-Produkte im Einzelnen
Mit „sehr gut“ wurde die Qualität der naturtrüben Apfelsäfte von Alnatura, Bio Primo/Bioland (Drogeriemarkt Müller), Bio Sonne (Norma), BioBio (Netto), Weiling, Dennree/Beutelsbacher, DM/Naturland und IMS Höllinger benotet.
„Gut“ schnitt der Saft von Haus Rabenhorst ab. Für das Produkt gab es Abzüge wegen der „Werbung mit Selbstverständlichkeiten“ und für die Schadstoffe in der Deckeldichtung der Glasflasche: In solchen Dichtungen fanden die Tester zum Teil PVC, PVDC oder chlorierte Verbindungen. Die Hersteller, so schreibt Ökotest, begründeten die Verwendung dieser Art von Deckel-Dichtung aus Kunststoff damit, dass nur diese Dichtungen den Druck entweichen lassen, welcher der Gärprozess verursacht. Das lässt Ökotest nicht gelten und fordert Verbesserungen.
Edeka bekam für seinen naturtrüben Bio-Apfelsaft einen Punktabzug wegen der Verpackung wegen mangelnder Nachhaltigkeit: Er wird in einer Einweg-Glasflasche verkauft. Ökotest weist darauf hin, dass das Umweltbundesamt diese nicht als ökologisch sinnvoll einschätzt.
Der als „ausreichend“ bewertete Saft von Ecos Getränke wies Spuren des Schimmelpilzgiftes Patulin auf, das laut Ökotest bei der letzten Untersuchung im Jahr 2022 keine Rolle mehr gespielt hatte.
Prognose: Saftpreise werden steigen
Der Preis der getesteten Säfte pro Liter lag zwischen 99 Cent und 3,99 Euro. Schon bald könnten die Preise steigen, prognostiziert Ökotest. Die Apfelernte fiel – wie andere Obsternten – in diesem Jahr schlecht aus und Safthersteller müssen mit den Folgen der Ernteausfälle umgehen.
Insgesamt sollte Saft – egal wie teuer er ist – nur in Maßen getrunken werden und wegen des enthaltenen Fruchtzuckers mit zwei Anteilen Wasser verdünnt werden, empfiehlt Ökotest. (juk)
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