- 1. Sekko Soziale – Perlwein gegen Rechts
- 2. Leef – Palmblätter am Stehtisch
- 3. Hista Food – Histaminfrei genießen
- 4. Flora Pell – Langzeitdünger aus Schafswolle
- 5. Loffee – Kein Kaffee, kein Kompromiss
- 6. Kooray – Currysoße maximal convenient
- 7. Djoon – Süßes aus der Dattel
- 8. Bunte Burger – Clean, ausgewogen, tierfrei
- 9. Kraftschluck – Smoothie neu gedacht
- 10. Blue Farm – Haferdrinks gerührt
Produkte für die Gesundheit, Produkte für mehr Nachhaltigkeit, für mehr Genuss, Zeitersparnis oder solche, um eine Marktlücke zu schließen: Die Start-ups, die sich in diesem Jahr auf der Biofach in Nürnberg präsentierten, haben viele frische Ideen und wollen Marktlücken schließen. Wir stellen Ihnen einige davon vor.
1. Sekko Soziale – Perlwein gegen Rechts

David Caspers (l.) und Daniel Priller
Was macht Sekko Soziale?
David Caspers: Wir verkaufen sozialen Perl- und Schaumwein. Zehn Prozent unserer Rohmarge spenden wir an Exit Deutschland, eine Initiative, die Menschen hilft, aus dem Rechtsextremismus auszusteigen. Mehr als 56.000 Euro haben wir dafür bereits generiert. Wir haben verschiedenste Produkte: von bio-vegan zertifiziert und Histamin-geprüft bis hin zu vor allem preiswerten und massentauglichen Sekkos. Alle unsere Produkte sind trocken und kommen bis auf den Frizzante aus Deutschland.
Was macht euch besonders?
Dass wir sozial sind. Das ist unser USP. Ich kenne keinen anderen Sekt, der in unserer Größenordnung in Deutschland verkauft wird und einen sozialen Hintergrund hat. Wir sind konsequent sozial, dass heißt wir spenden dauerhaft mit jeder Flasche. Außerdem können Clubs sich mit unseren Getränken positionieren, in dem sie das Etikett selbst gestalten. Der rote Punkt auf unseren Labels lebt.
Warum gehört Sekko Soziale in den Biofachhandel?
Sekko Soziale gehört in den Biofachhandel, weil wir glauben, dass eine sehr große Schnittmenge besteht zwischen den Kunden, die im Bioladen einkaufen, und den Menschen, die mit unserer politischen Message „Anstoßen statt Ausgrenzen“ mitgehen. Außerdem sind unsere Produkte einfach lecker. Und wir glauben, dass gerade auch aus der Bio-Ecke ein politisches Signal kommen muss, wofür wir stehen, und wofür wir auch nicht stehen.
Warum macht ihr, was ihr macht?
Weil wir glauben, dass wir die Welt ein bisschen besser machen können, mit allen zusammen. Und wir geben den
Glauben daran auch nicht auf.
Gutbubbel GmbH
Geschäftsführung: David Caspers, Daniel Priller
sekkosoziale.de
2. Leef – Palmblätter am Stehtisch

Claudio Fritz-Vietta
Was macht Leef?
Claudio Fritz-Vietta: Wir sind Spezialisten für Produkte aus Palmblättern. Wir produzieren daraus Take-away-Geschirr, Besteck, Becher, Strohhalme und viele andere spannende Dinge.
Was macht euch besonders?
Wir sind starke Vertreter der Bioökonomie. Unsere Produkte werden absolut klimaneutral hergestellt. Das liegt daran, dass wir die Blätter selbst nicht erzeugen, sondern sie mit nachhaltiger Energie lediglich umformen. Die Blätter fallen vom Baum und sind ein Abfallprodukt, das früher verbrannt wurde. Außerdem lassen sich unsere Produkte zu sehr nährstoffreichem Kompost kompostieren. Gefertigt wird in Indien von Frauen im Rahmen eines Women Empowerment Programms.
Warum gehört Leef in den Biofachhandel?
Weil jeder Veranstaltungen organisiert, bei denen die eigenen Teller nicht ausreichen. Und der klassische Papierteller wirkt erst mal nachhaltig, ist es aber nicht. Hier bieten wir eine tolle Alternative an, die nicht nur nachhaltiger, sondern auch sehr stabil ist. Davon gibt es im Einzelhandel noch viel zu wenig. Der Biofachhandel ist der einzige, der diese Angebotslücke schließen kann.
Warum macht ihr, was ihr macht?
Die Motivation ist bei uns allen sehr intrinsisch. Ich selbst habe mich oft darüber geärgert, wie viel Verpackungsmüll ich zurücklasse, gerade im Lebensmittelbereich. Da habe mich gefragt, warum wir nicht einfach Blätter umformen und nach der Nutzung wieder in die Natur zurückgeben. Und heute, mehr als zehn Jahre später, stehen wir hier auf der Biofach.
Leef Blattwerk GmbH
Geschäftsführung: Claudio Fritz-Vietta
leef.bio
3. Hista Food – Histaminfrei genießen

Ana Hansel
Was macht Hista Food?
Ana Hansel: Wir bieten vegane Lebensmittel für Menschen, die unter Unverträglichkeiten gegen Histamin, Laktose und Gluten leiden. Manche unserer Produkte sind auch für eine fructosearme Ernährung geeignet.
Was macht euch besonders?
Wir bieten Produkte für jede Mahlzeit des Tages: Brotbackmischungen, Müsli, einen Fertig-Kartoffelbrei für unterwegs, Aufstriche, Riegel, Gemüsebrühe, eine Asia-Soße, Kräutersalz. Außerdem bieten wir Kurse
und ein Kochbuch an.
Warum gehört HistaFood in den Biofachhandel?
Histamin-Unverträglichkeit ist noch sehr unbekannt, obwohl sie weit verbreitet ist. Spezielle Lebensmittel für die Zielgruppe sollte der Handel zum Standard machen. So wie es mit Gluten schon gelungen ist.
Warum macht ihr, was ihr macht?
Wir wollen Hilfestellung bieten. Ich bin selbst betroffen von Histamin-Intoleranz und habe erlebt, wie schwer es ist, histaminarme Lebensmittel zu finden. So wie mir geht es schätzungsweise 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung: Jeder Vierte leidet unter einer Unverträglichkeit.
HistaFood GmbH
Geschäftsführung: Ana Hansel, Melina Neumann
histafood.eu
4. Flora Pell – Langzeitdünger aus Schafswolle

Richard Stock (l.) und Björn Lanzke
Was macht Flora Pell?
Richard Stock: Wir produzieren aus Schafwolle einen rein organischen Langzeitdünger, der vom Fibl zugelassen ist für den ökologischen Land- und Gartenbau. Die Schafwolle pressen wir mit einem von uns patentierten Verfahren zu Pellets. Dabei verzichten wir auf Bindemittel oder dergleichen. Die Pellets werden in den Boden eingearbeitet, quellen dort über die Feuchtigkeit auf und versorgen ihn mit Nährstoffen.
Was macht euch besonders?
Unsere Pellets sind ein rein deutsches Produkt. Wir kaufen die Wolle dafür von den Schäfern, die immer größere Schwierigkeiten haben, diese zu verkaufen. Tierschutzrechtlich müssen Schafe jährlich geschoren werden – und wir verarbeiten die Wolle zu einem nachhaltigen Produkt weiter.
Warum gehört Flora Pell in den Biofachhandel?
Wir sind ein natürliches und nachhaltiges Produkt. Und wir verarbeiten ein Material, das sonst keiner mehr braucht. Und das beste: Unser Dünger funktioniert. Es heißt ja auch: „Horn und Haar düngt sieben Jahr“.
Warum macht ihr, was ihr macht?
Ich kombiniere im Hauptberuf Wollhandel und Transport. Ich kaufe in ganz Deutschland große Mengen Wolle auf. Ungefähr 2019 ließen sich Wollen zweiter und dritter Wahl nicht mehr vermarkten. Dann habe ich mit Flora Pell Kontakt aufgenommen, die schon seit 2012 an Dünger aus Schafswolle gearbeitet hatten. Das Unternehmen ging 2018 vom Markt, weil die Nachfrage nicht groß genug war. 2020 haben wir Flora Pell reaktiviert und erfahren seitdem sehr viel positiven Zuspruch.
Flora Pell Düngeprodukte GmbH
Geschäftsführung: Björn Lanzke, Richard Stock
florapell.shop
5. Loffee – Kein Kaffee, kein Kompromiss

Jan Fladung (l.) und Simon Raab
Was macht Loffee?
Jan Fladung: Koffeinfreien Lupinenkaffee mit einem intensiven Röstaroma und feiner Schokonote. Gewachsen, geerntet und geröstet in Bayern haben die Süßlupinen, die wir verarbeiten, einen bis zu hundertmal kürzeren Transportweg als Kaffee.
Was macht euch besonders?
Unser Motto ist: Kein Kaffee, kein Kompromiss. Loffee schmeckt nicht getreidig. Bei einer Blindverkostung ist er vom klassischen Kaffee kaum zu unterscheiden. Wir bekommen super Feedback. Während die Bio-Decaf-Preise durch die Decke gehen und bei 30 bis 40 Euro pro Kilo liegen, kostet Lupinenkaffee rund 13 Euro pro Kilo. Loffee gibt‘s fertig gemahlen für die Zubereitung in der Kaffeemaschine oder auch zum Selbermahlen.
Warum gehört Loffee in den Biofachhandel?
Weil es wichtig ist, Aufklärungsarbeit zu leisten und das Produkt aus der Nische herauszubringen. Bisher vertreiben wir Loffee ausschließlich online. Das ist schwierig, denn: Wie vertreibt man etwas, das keiner kennt? Die Zielgruppe für Lupinenkaffee ist relativ alt, wird aber jünger. Der ökologische Gedanke zieht. Es gibt einen großen Markt dafür.
Warum macht ihr, was ihr macht?
Wir kommen vom klassischen Kaffeerösten und sehen Potenzial für eine neue Sorte Lupinenkaffee. Mit der richtigen Röstung und Veredelung lässt sich aus der Lupine viel herausholen.
Loffee
Geschäftsführung: Jan Fladung, Simon Raab
loffee.de
6. Kooray – Currysoße maximal convenient
Kooray

Eine Jury mit Vertretern und Vertrerinnen von Alnatura, DM, Rewe und Dennree vergab den Biofach Start-up Award 2025 an Kevin J. Hornik für seine Currysoße Kooray.
Was ist Kooray?
Kevin J. Hornik: Eine authentische, rein pflanzliche Bio-Instant-Thai-Currysoße ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe in verschiedenen Schärfegraden. Mit Wasser gemischt, wird sie in zwei bis drei Minuten zur Soße oder Marinade in Restaurantqualität.
Was macht euch besonders?
Den Herstellungsvorgang haben wir selbst entwickelt. Die Zutaten werden durch eine schonende Röstung getrocknet. Kooray ist maximal convenient – die Verpackung ist gleichzeitig der Messbecher, mit dem man die Soße auch unterwegs zubereiten kann.
Warum gehört Kooray in den Biofachhandel?
Es ist das perfekte Produkt für den Zeitgeist: Koscher, glutenfrei, allergenfrei, vegan. Es ist vielseitig einsetzbar und sowohl für Veggie-Gerichte als auch für Fleisch geeignet. Kooray bietet Exotik für den Alltag und ist nicht abhängig von der Saison.
Warum macht ihr, was ihr macht?
Meine Mutter betreibt ein Thai-Restaurant. Ich war unzufrieden mit den Currysoßen, die es auf dem Markt gab. Denen fehlte das Aroma.
K-Group GmbH
Geschäftsführung: Kevin J. Hornik
kooray-food.com
7. Djoon – Süßes aus der Dattel

Carolin Grellner
Was macht Djoon?
Carolin Grellner: Wir machen die wohl leckersten Süßigkeiten und das mit besseren Nährwerten. Bei uns dreht sich alles um die Dattel. Wir nutzen ihre Süße und fertigen daraus mit Liebe und in Handarbeit Pralinen, Schokolade, Aufstriche und saisonale Artikel wie Lebkuchen, Ostereier oder Adventskalender.
Was macht euch besonders?
Alle unsere Produkte sind immer ohne zugesetzten Zucker, nachhaltig produziert und vegan.
Warum gehört Djoon in den Biofachhandel?
Weil die Nachfrage nach Süßigkeiten ohne zugesetzten Zucker und veganen Inhaltsstoffen Jahr um Jahr deutlich steigt und wir eine unfassbar gute Alternative zur klassischen Schokolade oder Pralinen bieten. Und: Sie haben nicht nur bessere Nährwerte, sondern sind vor allem unglaublich lecker.
Warum macht ihr, was ihr macht?
Wir machen Süßigkeiten besser für Mensch und Umwelt.
Djoon Foods GmbH
Geschäftsführung: Carolin Grellner, Martin Grellner, Leon Niederl
djoon.de
8. Bunte Burger – Clean, ausgewogen, tierfrei

Was macht Bunte Burger?
Mario Binder: Wir machen kreative bio-vegane Gemüsekombinationen in Bratlingform. Wir arbeiten mit Gemüse und Hülsenfrüchten. Keine Proteine, keine Texturate oder Isolate, sondern echte Zutaten. Das Ganze schonend vermengt, gepresst, sous-vide gegart. Einfach, ehrlich, clean, authentisch: Das sind unsere Markenzeichen. Und wir verzichten komplett auf glutenhaltige Zutaten, verarbeiten kein Soja und kein Palmöl.
Was macht euch besonders?
Wir wollen kein Fleischimitat sein. Unsere Bratlinge müssen lecker schmecken und eine vernünftige Konsistenz haben. Unser Credo ist, möglichst kreative und dabei authentische Produkte zu entwickeln, mit einer cleanen Zutatenliste, ausgewogenen Nährwerten und wenig Kalorien. Außerdem sind wir eine sehr nachhaltige Marke: Unsere Bratlinge sind vegan und wir beteiligen uns an CO2-Kompensationsmaßnahmen. Und wir bilanzieren nach den Standards der Gemeinwohlökonomie.
Warum gehören Bunte Burger in den Biofachhandel?
Weil wir einzigartig sind. Wir sind bunt: biologisch, unverwechselbar, nachhaltig und tierfrei.
Warum macht ihr, was ihr macht?
Aus Überzeugung. Mein Mitgründer Ulrich Glemnitz und ich sind Väter und wollten raus aus der Konzernmühle. Ulis Oma hatte einen Biobauernhof mit Abokiste in dem Dorf, in dem wir beide aufgewachsen sind. So hatten wir mit Bio schon früh Kontakt. Und heute produzieren wir biologische und nachhaltige Lebensmittel, auch um etwas Gutes für die Nachwelt zu tun.
Bunte Burger GmbH
Geschäftsführung: Mario Binder
bunteburger.de
9. Kraftschluck – Smoothie neu gedacht

Philipp Köstler (l.) und Florian Weiß
Was macht Kraftschluck?
Florian Weiß: Mit Kraftschluck produzieren wir den ersten Smoothie aus kurz gereisten Zutaten.
Was macht euch besonders?
Dass wir es geschafft haben, einen Smoothie komplett neu zu denken und innovativ ins Jahr 2025 zu bringen. Wir setzen komplett auf deutsche Ware, die maximal gereift und minimal gereist sind. Dazu gehören auch Super Foods aus Deutschland wie die Haskapbeere, die Aroniabeere oder Ingwer. Das Ganze wird dann noch abgerundet mit ein bisschen Gemüse, damit wir den Fruchtzucker reduzieren. Aber trotzdem sind wir kein Gemüse-Smoothie.
Warum gehört Kraftschluck in den Biofachhandel?
Weil wir beide Kinder der Bio-Branche sind. Wir lieben die Bio-Branche und den Fachhandel und dementsprechend war für uns völlig klar, dass unser Smoothie dort bestens aufgehoben ist.
Warum macht ihr, was ihr macht?
Wir wollen die Welt ein Schlückchen besser machen, mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass heimischer Anbau verdammt bunt und lecker sein kann. Und dass es nicht unbedingt immer die Banane, die Mango oder die Maracuja von weit weg braucht, damit ein Smoothie gut schmeckt.
Kraftschluck
Geschäftsführung: Florian Weiß und Philipp Köstler
kraftschluck.bio
10. Blue Farm – Haferdrinks gerührt

Melina Schwenkler, Max Richter (M.) und Julian Kaiser
Was macht Blue Farm?
Max Richter: Haferdrinks in Pulverform zum Anrühren. Nachhaltig, natürlich, convenient.
Was macht euch besonders?
Unsere Produkte sparen 90 Prozent Verpackunsgmüll. Man kann genau so viel davon zubereiten, wie man braucht. Und unsere Haferdrinks enthalten kein Öl und keinen Zucker.
Warum gehört Blue Farm in den Biofachhandel?
Wir sind der Marktführer für Haferdrinkpulver. Wir haben bereits über zwei Millionen Liter Haferdrink verkauft.
Warum macht ihr, was ihr macht?
Unser Gedanke ist: „Big things start small“ – wir leisten unseren Beitrag, um die Welt plastikfrei zu machen.
Blue Farm Iconic Drinks GmbH
Geschäftsführung: Philip von Have, Katia Pott
bluefarm.co
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