Die Weleda AG hat in 2020 einen Nettoumsatz von 424,1 Millionen Euro erwirtschaftet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Umsatz leicht um 5,2 Millionen Euro gesunken. Man habe im Berichtsjahr aufgrund von Corona verstärkt auf die Kosten geachtet, heißt es in der Pressemitteilung zum neu veröffentlichten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2020.
Deutlich über dem Vorjahr 2019 lag das Gruppen-EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) mit 23,3 Millionen Euro (plus 40,3 Prozent). Das jedoch um 40,8 Prozent unter Vorjahresniveau liegende konsolidierte Jahresergebnis von 7,7 Millionen Euro begründete der Naturkosmetik- und Arzneimittelhersteller hauptsächlich mit höheren Steueraufwänden in Deutschland. Trotz der Pandemie sowie den leichten Umsatzeinbußen blicke das Unternehmen auf ein stabiles Geschäftsjahr 2020 zurück.
Wachstum bei Naturkosmetik, Minus bei Arzneien
Im Geschäftsfeld Naturkosmetik konnte Weleda laut seines Jahresberichts ein weltweites Umsatzwachstum von 1,9 Prozent (wechselkursbereinigt 2,7 Prozent) erzielen. Der Umsatz mit ökologisch zertifizierten Kosmetikprodukten betrug 333,2 Millionen Euro in 2020. Dabei war nach Aussagen des Unternehmens die D-A-CH-Region mit einem Wachstum von 1,5 Prozent das umsatzstärkste Vertriebsgebiet. In den anderen Ländern wuchs das Weleda-Naturkosmetiksegment sogar um 1,8 Prozent.
Bei den Arzneimitteln sanken die Umsätze des Unternehmens in 2020 um 11,2 Prozent (wechselkursbereinigt -8,3 Prozent) auf 90,9 Millionen Euro. In der Region D-A-CH hat Weleda nach eigenen Angaben sieben Prozent weniger umgesetzt als im Vorjahr. Grund dafür seien die strengen Corona-Maßnahmen, die ein Ausbleiben der Erkältungssaison und einen Rückgang des Erwerbs von Erkältungspräparaten zur Folge hatten, erklärt der Hersteller. Andere Arzneien wie Hautpflegesalben und Augenpräparate seien dafür stärker nachgefragt worden – die Corona-bedingten Rückgänge konnten diese jedoch nicht kompensieren.
Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich Weleda zuversichtlich, dass aufgrund der aktuellen Marktlage, der geplanten Innovationen, der Marktpräsenz und der Markenstärke in vielen Ländern für die Naturkosmetik gute Wachstumschancen existieren. Auch für das Segment der Arzneimittel rechnet das Unternehmen weltweit mit einem soliden Umsatz. Aufgrund der beschlossenen Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie dem globalen Marktausbau rechnet die Weleda-Unternehmensführung für 2021 jedoch mit höheren Kosten und daher mit einem ähnlich stabilen Nettoergebnis wie in 2020.
Klimaneutralität und Investitionen in Artenschutz
Weleda kündigt an, noch ab diesem Jahr klimaneutral zu wirtschaften. Dafür werde man alle Gebäude inklusive der Produktionshallen beim Unternehmensstammsitz in Arlesheim bei Basel mit erneuerbarer Energie aus der Region versorgen. Zusätzlich sollen ab 2022 alle Weleda-Produkte unter Berücksichtigung des Energiefußabdrucks sowie der Emissionen durch Rohstoffe, Verpackungen und Transporte rechnerisch klimaneutral werden. Neben Effizienzprogrammen und erneuerbaren Energien will das Unternehmen einen großen Teil des erforderlichen Ausgleichs über Klimaschutzmaßnahmen in der eigenen landwirtschaftlichen Lieferkette erreichen. Darüber hinaus sei laut des inzwischen einhundertjährigen Unternehmens geplant, ab 2022 ein weiteres Prozent seines globalen Bruttoumsatzes in Klimaschutz und Biodiversität zu investieren.
B-Corp Zertifizierung geplant
Wie der Hersteller berichtet, steht der Weleda-Gruppe die Zertifizierung als «B-Corp» (B = Benefit) bevor. Für die Vergabe des Labels sieht die internationale Nachhaltigkeits-Bewegung B-Corp nur Unternehmen vor, die ihr Wirtschaften konsequent und nachweisbar an einer starken positiven Wirkung für Gemeinwohl, Mensch und Natur ausrichten. (dan)
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