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BioMessen

Vorsichtiger Optimismus auf der BioSüd

Zahlen, die Mut machen: Zur diesjährigen BioSüd kamen zehn Prozent mehr Besucherinnen und Besucher als im vergangenen Jahr. Die auf der Messe präsentierten Umsatzzahlen deuten eine Stabilisierung des Marktes an.

Volle Gänge, viele Gespräche an den 389 Ausstellungsständen – mit 3.180 Besuchenden kam die diesjährige BioSüd zwar nicht an ihren Vor-Corona-Rekord von 4.847 im Jahr 2019 heran, verzeichnete aber wieder zehn Prozent mehr Menschen, die in die Augsburger Messehallen gekommen waren. „Wir freuen uns, dass so viele Akteurinnen und Akteure die BioSüd für ihr Unternehmen nutzen“, so Wolfram Müller, Veranstalter der BioMessen, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiern.

Gleich hinter dem Eingang gab es viel Neues zu entdecken: Hier präsentierten die Hersteller am Neuheitenstand ihre jüngsten Kreationen. Eingerahmt wurde dieser vom „Machermarktplatz“, auf dem sich junge Unternehmen vorstellten, die weniger als drei Jahre auf dem Markt sind. Hier gab es Getränkepasten, Meeresalgen aus Wildsammlung, Pesto zum Anrühren und vieles mehr zu bestaunen.

Wirtschaftliche Leistungen von Bio sichtbarer machen

Ein wichtiges Thema der Messe-Veranstaltungen war, wie die wirtschaftlichen Leistungen von Bio in Gesellschaft und Politik sichtbarer gemacht und noch mehr Menschen von Bio überzeugt werden können.

Hierfür gab Simon Döring von der Kommunikationsberatung Klaus Braun zunächst einen Überblick über die aktuellen Umsatzzahlen der Branche, die aus seiner Sicht darauf hindeuten, dass sich der Markt nun dauerhaft stabilisieren dürfte. Allerdings wies er die Fachhändler darauf hin, dass sich inhabergeführte Läden nicht in einen Preis-Wettkampf mit dem LEH begeben können. Stattdessen sollten sie selbstbewusst den Wert ihrer Waren auch über höhere Preise abbilden. Wie sich die „richtigen“ Preise finden lassen, erklärt die Kommunikationsberatung in einem kostenlosen Kalkulationsguide.

Anschließend widmete sich die Podiumsdiskussion „12 Uhr mittags“ der Frage, wie Bio vor dem Hintergrund der Bundestagswahl 2025 als Wirtschaftsfaktor wahrgenommen werden kann. Denn, wie Kathrin Jäckel, Geschäftsführerin des Bundesverbands Naturkost Naturwaren (BNN), feststellte: „In der Lebensmittelwirtschaft arbeiten mehr Menschen, als in Automobil- und Chemieindustrie zusammen.“ Bioland-Präsident Jan Plagge regte an, nicht allein die Ausbauziele in den Mittelpunkt zu stellen: „Das hat uns auch Polarisierung gebracht. Wir sollten lieber die kleinen, regionalen Schritte gehen und hier und heute schauen, was wir erreichen können.“ 

Pragmatismus und vorsichtiger Optimismus wurde von allen Teilnehmenden als konstruktiver Lösungsansatz benannt: „Es sind letztlich nicht formulierte politische Ziele, sondern eine sichere Nachfrage und Perspektive für den Betrieb, die Landwirtinnen und Landwirte zur Umstellung bewegen“, so Wilhelm Heilmann, Geschäftsführer Naturland Zeichen

„Konfrontation hilft da nicht weiter.“

Niels Kohlschütter, Geschäftsführer der Schweisfurth Stiftung

Der häufig wahrgenommenen Polarisierung zwischen ökologischer und konventioneller Landwirtschaft ließe sich am besten begegnen, indem man in Projekten zusammenarbeite, betonte Niels Kohlschütter, Geschäftsführer der Schweisfurth Stiftung. „Wir haben schließlich alle den Konsens, dass wir unsere Lebensgrundlagen auf diesem Planeten erhalten wollen, Konfrontation hilft da nicht weiter.“ Auch Reiner Erben, Referent für Nachhaltigkeit, Umwelt, Klima und Gesundheit der Stadt Augsburg, betonte, dass es wichtig sei, zu zeigen, was hinter Bio stünde: „Regionale Wertschöpfungsketten und der Zusammenhang zwischen Land und Stadt.“ 

BioNord am 13. Oktober 2024

Auf die BioSüd folgt am 13. Oktober die BioNord in Hamburg. Sie markiert das 20-jährige Jubiläum der BioMessen – 2004 fand die erste BioNord ebenfalls in Hamburg statt. Ein Interview hierzu mit dem Co-Organisator der BioMessen, Matthias Deppe, lesen Sie hier.

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