Mit rund 140 Millionen Euro konnte Voelkel seinen Umsatz 2024 im Vergleich zum Vorjahr um fast 20 Prozent steigern und blickt somit nach eigenen Angaben auf das erfolgreichste Geschäftsjahr seines fast 90-jährigen Bestehens zurück. Der Zuwachs liegt zudem deutlich über der durchschnittlichen Umsatzsteigerung der Bio-Branche mit 5,7 Prozent.
Den größten Anteil an dieser positiven Bilanz hatten die Ingwershots, wie das Familienunternehmen aus Niedersachsen mitteilt. in dieser Kategorie sei man inzwischen Marktführer in Deutschland und zunehmend auch im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel erfolgreich.
Von den Einnahmen spendete Voelkel laut Mitteilung mehr als 400.000 Euro an über 60 Umwelt- und Hilfsorganisationen, Vereine, Forschungseinrichtungen und Initiativen. Stefan Voelkel: „Wir sind stolz, trotz des zunehmenden Druckes multipler Krisen nicht nur weiterhin den Menschen, sondern auch der Natur helfen zu können."
Rekord bei der Produktion
Auch produktionstechnisch stellte Voelkel 2024 einen Rekord für sich auf – fast 126 Millionen Verpackungseinheiten haben das Werk in Pevestorf verlassen. Damit dieses Wachstum nicht zu Lasten der Umwelt geht, investiert der für Produktion und das Werk verantwortliche Geschäftsführer Jacob Voelkel nach Angaben des Herstellers seit Jahren in hochmoderne energieeffiziente Technologien.
„Trotz erheblicher Produktionssteigerung konnten wir im Vergleich zu 2023 unseren Energieverbrauch um weitere 11 Prozent reduzieren", so Voelkel. Außerdem sei ein Biomasse-Heizwerk in Betrieb genommen worden, das Energie mit Bruchholz aus den umgebenden Wäldern und Restholz aus der Abfallwirtschaft gewinne. Damit will das Unternehmen 80 Prozent des bisherigen Verbrauches an Gas einsparen.
Der Hersteller bietet rund 250 Produkte allein unter der Marke Voelkel an und produziert zusätzlich für viele Handelsmarken. Über 400 Mitarbeitende verarbeiten mehr als 40 Obst-, Gemüse- und Getreidesorten am Standort Pevestorf zu Säften, Erfrischungsgetränken und Pflanzendrinks.
„Diese große Vielfalt und die Innovationsgeschwindigkeit eines Familienunternehmens ist unsere große Stärke“, erklärt Jurek Voelkel, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb. Er sieht auch weiterhin ein großes Wachstumspotenzial.
Kritische Rohwarenlage
Um der großen Nachfrage nach Bio-Getränken speziell im LEH nachzukommen, habe man unter anderem das Vertriebsteam erheblich ausgebaut. Und um neue Kunden für Bio zu begeistern, will sich das Unternehmen in diesem Jahr verstärkt auf Festivals und an Erlebnisorten zeigen. „Der Bio-Zug hat spürbar Fahrt aufgenommen und wir sehen uns weiterhin als Lokomotive der Branche", so Jurek Voelkel.
Sorgen bereitet dem Unternehmen die Entwicklung der Rohwarenlage: „Ein durch weltweite Wetterextreme verursachtes geringeres Angebot trifft hier auf eine spürbar erhöhte Nachfrage nach Bio-Produkten“, erklärt Boris Voelkel, der das Unternehmen zusammen mit seinem Vater Stefan und seinen Brüdern Jacob und Jurek in vierter Generation führt.
Die Folge seien nicht nur starke Preiserhöhungen, sondern auch teilweise Totalausfälle bei der Verfügbarkeit von bestimmten Obst- und Gemüsesorten. Als Beispiele nennt er durch extreme Regenfälle im Frühjahr 2024 verursachte Ernteausfälle bei Rhabarber von 70 Prozent und bei Roter Bete von 40 Prozent.
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