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Verpackte Produkte treiben Bio-Wachstum an

Der Verkauf von Bio-Lebensmitteln legt im LEH, Discount und in Drogerien deutlich zu. Insbesondere der Absatz von verpackter Ware stieg in den ersten neun Monaten um fast zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Der Verkauf verpackter Bio-Lebensmittel ist von Januar bis September im LEH, bei Discountern und in Drogerien im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Prozent gestiegen. Gleichzeitig wuchs der Umsatz um neun Prozent. Frische Bio-Produkte verzeichneten im gleichen Zeitraum ein Absatzplus von 2,2 Prozent und einen Umsatzanstieg von 1,4 Prozent. Der Zuwachs spiegelt in etwa die Inflationsrate wider. 

Die Angaben zu verpackten Lebensmitteln stammen aus dem Handelspanel von NIQ Nielsen, die Daten zu frischen Produkten, die etwa 60 Prozent des Bio-Marktes ausmachen, basieren auf Analysen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) auf Grundlage von GfK-Zahlen. Zum Vergleich: Konventionelle Lebensmittel legten im gleichen Zeitraum laut NIQ Nielsen um 0,9 Prozent im Absatz und um 2,5 Prozent im Umsatz zu.

„Verbraucherinnen und Verbraucher greifen wieder häufiger zu Bio“, erklärt Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). „Damit honorieren sie die hohe Qualität und die positiven Beiträge von Bio-Produzenten und -Verarbeitern zur Umwelt.“ Der Bio-Anteil im LEH, bei Discountern und in Drogerien liegt nach NIQ Nielsen im Schnitt bei 5,2 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte gewachsen. „Das ist – gerade angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage – ein beachtlicher Fortschritt“, analysiert Andres.

Zur Entwicklung im Fachhandel

3. Quartal 2024

Umsatzbarometer – Wieder echtes Wachstum im Bio-Fachhandel

Erstmals seit 2021 liegen die Umsatzzuwächse wieder über der Inflationsrate. Besonders kleine Läden legen zu – wie die Dinkelähre in Neumarkt.

Infografik

Sorgen bereitet Andres indes die Situation der Bio-Fachmärkte und Hofläden. Den Analysten zufolge schrumpft der Fachhandel zwar nicht mehr so stark wie in den Krisenjahren 2022 und 2023, aber er verliere weiter Marktanteile an LEH, Discounter und Drogerien. Dort seien kleine Verbrauchermärkte die umsatzstärkste Vertriebsschiene für Bio-Produkte mit einem Anteil von 26,3 Prozent, gefolgt von Discountern (22,9 Prozent) und den besonders dynamisch wachsenden Drogeriemärkten (18,8 Prozent).

Der Strukturwandel im Lebensmittelsektor ist auch ein zentraler Punkt der Öko-Marketingtage, die am Mittwoch und Donnerstag in Kirchberg an der Jagst stattfinden. Das diesjährige Motto des Branchentreffs lautet: „Der Biomarkt in der Polarität zwischen Fachhandel und Discount“. (mis)

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