Laut Daten der GfK sind die Umsätze mit ökologischen Erzeugnissen im Jahr 2022 um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Der Anteil der Ausgaben für Bio bei Lebensmitteln und Getränken sank demnach von 7,2 auf 6,8 Prozent. Der Grund für den Rückgang liegt der GfK zufolge aber nicht so sehr an einem reduzierten Bio-Konsum, sondern vor allem an den geringeren Preiserhöhungen im Bio-Segment im Vergleich zu konventionellen Produkten.
Mit Ausnahme der Kategorien Süßware und sonstige Getränke seien die Preisunterschiede in allen Kategorien geringer geworden. Gleichzeitig hätten die Verbraucherinnen und Verbraucher bei Bio-Ware stärker zu günstigeren Handelsmarken gegriffen als das im konventionellen Handel der Fall war.
Dazu passen auch von der GfK berechnete Umsatzentwicklungen nach Händlertyp. Demnach mussten die Bio-Supermärkte und Naturkostläden im Jahr 2022 ein Minus von 18,3 Prozent verbuchen. Die Fachhandelsbranche sowie das Umsatzbarometer BioHandel ermittelten einen Umsatzrückgang von 12,3 Prozent für das vergangene Jahr. Gleichzeitig erzielten die deutlich umsatzstärkeren Discounter laut GfK bei Bio-Lebensmitteln und Bio-Getränken ein deutliches Plus von 11,1 Prozent, wodurch das Minus im Bio-Fachhandel kompensiert werden konnte.
Die Zahlen seien „ein deutlicher Indikator dafür, dass wir es 2022 keineswegs mit einer Abkehr vom Bio-Segment zu tun haben, sondern mit einem verbreiteten Ausweichen auf günstigere Produkte innerhalb des Bio-Segments“, schreibt GfK-Analyst Robert Kecskes in einem Report. In keinem der von der GfK untersuchten Haushaltstypen sei die Präferenz für Bio-Produkte zurückgegangen. Stattdessen sei sie 2022 sogar gestiegen. „Die Menschen kaufen also weiter Bio-Produkte, vergleichen allerdings stärker die Preise und greifen dann häufiger auf die günstigeren Alternativen zurück: auf Bio-Handelsmarken.“
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