Die Erzeugergemeinschaft Fürstenhof hat im ersten Halbjahr des Jahres ihren Gesamtumsatz um 23 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten 2019 gesteigert. Dabei profitierte der Zusammenschluss laut eigenen Angaben auch von der kompletten Umstellung auf die Bruderhahn-Aufzucht. Im Gesamtsegment Bio-Bruderhahn-Eier erzielte Fürstenhof ein Plus von 35 Prozent. Der Eier-Umsatz mit der Marke Haehnlein stieg um 31 Prozent.
Aufgrund eines Gesetzesentwurfs des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) rechnet Fürstenhof damit, dass sich das Geschäft weiter positiv entwickelt wird. Der Entwurf sieht vor, dass ab Anfang 2022 keine männlichen Küken von Legehennenlinien gleich nach der Geburt getötet werden dürfen. Ab Anfang 2024 soll dann auch die Geschlechtsbestimmung im Ei ab dem siebten Tag verboten werden. „Durch den vor kurzem vorgelegten Gesetzesentwurf vom BMEL kommt zusätzliche Nachfrage nach Fürstenhof-Eiern auf, da sich anscheinend die Früherkennung im Ei in einer Sackgasse befindet", teilte die Gemeinschaft mit.
Laut Leonie Behrens, Geschäftsleitung Marketing & Vertrieb, ist für den Zeitraum 2020 bis 2023 das bisher umfangreichste Investitionsprogramm im Bereich Bio-Eierproduktion, Aufzuchtkapazitäten und Verarbeitungsprodukte gestartet worden, da die Fürstenhof-Kunden bereit seien, sich langfristig die Kapazitäten der Fürstenhof-Betriebe zu sichern.
Künftig auch Sojabohnen aus eigenem Anbau
Unabhängig von den Erweiterungen im Tierhaltungsbereich soll nicht nur der Weg der selbst produzierten Einzelfuttermittel für die eigenen Tiere weiter fortgeführt werden. In Zukunft will der Betrieb auch vermehrt Komponenten wie Bio-Lupinen, Bio-Erbsen und ab 2021 schrittweise auch Bio-Sojabohnen aus dem Eigenanbau bereitstellen.
Seit dem Jahr 2013 bietet die Erzeugergemeinschaft Fürstenhof mit Haehnlein laut eigenen Angaben transparent und nachhaltig produzierte Lebensmittel an, bei deren Herstellung „die artgerechte Haltung der Tiere immer Priorität hat". Für die Produktion von Eiern hält das Unternehmen Bio-Legehennen und zieht seit 2012 zu jeder Henne auch den Bruderhahn auf, um das in vielen Betrieben verbreitete Kükentöten aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit zu stoppen.
Im Rahmen des Haehnlein-Konzepts wird die teurere Bruderhahn-Aufzucht durch einen Mehrpreis der Bio-Eier querfinanziert. Neben den Bio-Naturprodukten, bestehend aus Eiern sowie Keulen, Flügeln und Brustfilet vom Bruderhahn werden über den LEH und den Naturkostfachhandel auch weitere Produkte unter dieser Marke vertrieben, etwa Bio-Fertiggerichte und -Snacks.
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