Im Dezember des Vorjahres hat sich die Stimmung der Lebensmittelhersteller weiter eingetrübt. Der Saldo des dort vorherrschenden Geschäftsklimas, welches das Ifo-Institut monatlich erhebt und das von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) veröffentlicht wird, fiel auf minus 10,8 Punkte, nach minus 2,7 Punkten im Vormonat.
Der Wert setzt sich zusammen aus der „Beurteilung der aktuellen Geschäftslage“ und den „Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate“. Ersteres sank im Vormonatsvergleich um 7,6 Punkte auf insgesamt plus 5,7 Punkte. Die Aussicht der Lebensmittelhersteller für das kommende halbe Jahr hat sich angesichts der pandemischen Lage um 8,5 Zähler verschlechtert. Der Indikator für die Geschäftserwartung lag damit im Dezember bei einem Saldo von insgesamt minus 25,9 Punkten. Die Mehrheit der Unternehmen geht laut BVE indes davon aus, dass sich ihre Situation im nächsten halben Jahr nicht wesentlich verändern wird.
Zum Ifo-Geschäftsklima
Das Ifo-Institut veröffentlicht jeden Monat das Geschäftsklima für den Dienstleistungssektor, das Bauhauptgewerbe, den Groß- und den Einzelhandel sowie die Industrie, einschließlich der Lebensmittelherstellung. Die teilnehmenden Unternehmen beurteilen ihre gegenwärtige Geschäftslage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mit „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“.
Die veröffentlichten Saldowerte sind jeweils die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“ beziehungsweise „günstiger“ und „ungünstiger“. Die Angaben „befriedigend“ und „gleich bleibend“ werden herausgerechnet. Das Geschäftsklima wiederum ist ein Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen.
Der Ifo-Geschäftsklima-Saldo bewegt sich zwischen plus 100 (alle Unternehmen äußern sich positiv) bis minus 100 (alle Unternehmen schätzen ihre Lage schlecht ein beziehungsweise erwarten eine Verschlechterung der Entwicklung).
Wie das BVE außerdem mitteilte, erwirtschaftete die deutsche Ernährungsindustrie im Oktober 2021 einen Umsatz von 16,1 Milliarden Euro und steigerte damit das Vorjahresergebnis um plus 0,6 Prozent. Grund dafür waren gestiegene Verkaufspreise, der Warenabsatz ging im gleichen Zeitraum zurück. Bei steigenden Verkaufspreisen in Deutschland von plus 4,4 Prozent verzeichnete die Branche einen Absatzrückgang von 6,4 Prozent.
Insgesamt setzten die Hersteller hierzulande 10,3 Milliarden Euro um, 2,3 Prozent weniger als im Vorjahr . Das Auslandsgeschäft konnten sie mit einem Umsatzergebnis von 5,8 Milliarden Euro um plus 6,3 Prozent im Vorjahresvergleich ausbauen. Der Auslandsabsatz stagnierte dabei auf dem Niveau des Vorjahres, die Verkaufspreise legten um 6,3 Prozent zu. (mis)
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