In den Filialen der Superbiomarkt AG können die Kundinnen und Kunden künftig überprüfen, woher das Stück Rindfleisch kommt und welche Reise das Tier hinter sich hat. Das Ganze funktioniert ohne App entweder über die Kamera des Smartphones und einen QR-Code oder über NFC, eine Technologie, die auch beim kontaktlosen Bezahlen im Laden verwendet wird.
„Mit der Möglichkeit eines digitalen Produktpasses, kurz DPP, ist es zukünftig möglich, das wichtige Thema Transparenz und das Offenlegen von Lieferwegen und -ketten ins Digitale zu überführen“, teilte Superbiomarkt am Dienstag mit. So werde überall nachvollziehbar, wie Unternehmen sich bemühen, alle Schritte in der eigenen Lieferkette zu kennen und diese bereitwillig und jederzeit zu zeigen.
Für den digitalen Produktpass arbeitet Superbiomarkt mit dem Tech-Unternehmen Narravero und Biofleisch NRW zusammen. „Wir kennen jeden unserer Bio-Höfe, wissen wo und wie die Tiere aufwachsen und haben sehr klare und transparente Vorstellungen von Tierwohl und Partnerschaft – von der Geburt bis zur Schlachtung“, so der Geschäftsführer von Biofleisch NRW, Andreas Sperber. „Mit dem Superbiomarkt haben wir einen exklusiven Abnehmer und zeigen zum Start gemeinsam und exemplarisch anhand eines Hofes, wie wir zukünftig gelebte Praxis digitalisieren.“
„Für eine enkeltaugliche Zukunft und das Morgen geht es für uns als Bio-Fachhandel darum, den Unterschied aufzuzeigen, den wir zusammen mit unseren Partnerinnen tagtäglich mit der von uns angebotenen Bio-Auswahl machen.“
Bei dem Hof handelt es sich um den Hof Scherhorn in Berge. Dort bekommen die Kälber, die während der Aufzucht bei ihren Müttern bleiben, nach der Geburt einen NFC-Chip eingesetzt, auf dem Informationen gespeichert werden können. Theoretisch ist es so möglich, die Geschichte eines Produkts lückenlos zu erzählen und später auch nachzuvollziehen. „Für eine enkeltaugliche Zukunft und das Morgen geht es für uns als Bio-Fachhandel darum, den Unterschied aufzuzeigen, den wir zusammen mit unseren Partnerinnen tagtäglich mit der von uns angebotenen Bio-Auswahl machen“, teilte Michael Radau mit.
Das transparent machen der Lieferkette ist für Superbiomarkt nur der erste Schritt. Marketing-Leiter Linus Weistropp sieht perspektivisch großes Potenzial in der Technologie, Storytelling zu betreiben und Erlebnisse zu schaffen. „Die Geschichten hinter Familien, die unser Obst und Gemüse anbauen, den Produkten, die unsere Auswahl ausmachen, dem gemeinsamen Handeln mit klaren Werten und Respekt: das ist es, was wir zukünftig digital erlebbar machen.“
Damit in der EU mehr umweltfreundliche Produkte in Verkehr kommen, soll im Rahmen der „Sustainable Product Initiative“ (SPI) der EU-Kommission ein digitaler Produktpass eingeführt werden, der Informationen über die materielle Zusammensetzung und Beschaffenheit von Produkten speichert und entlang der industriellen Wertschöpfungskette weitergibt. Die SPI sollen insbesondere erreichen, dass Produkte am Ende ihres Lebenszyklus wiederverwendet oder recycelt werden.
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