Die Werte-Kampagne „Der Sinn der Sache“, die 2018 von der Spielberger Mühle entwickelt wurde, bekommt mit den Schrozberger Milchbauern und der Ölmühle Moog zwei neue Partner. Gemeinsam wollen die drei Unternehmen dem Naturkost-Fachhandel ein Instrumentarium anbieten, um über gemeinsame Werte zu sprechen und den Kunden deutlich zu machen, dass Bio im Fachhandel mehr zu bieten hat.
Anlässlich der Biofach 2023 in Nürnberg gaben die Geschäftsführenden der drei Bio-Pioniere Judith Moog (Bio Planète), Friedemann Vogt (Molkereigenossenschaft Hohenlohe) und Volkmar Spielberger (Spielberger Mühle) ihre Zusammenarbeit bekannt. Dabei machten sie auch Mut, die Besonderheiten fachhandelstreuer Marken im Laden hervorzuheben.
Mit „Der Sinn der Sache“ möchten die Spielberger Mühle und ihre Partner dem Bio-Fachhandel eine Alternative zu Preisaktionen bieten. Stattdessen werden Werte wie beispielsweise „bäuerliche Landwirtschaft“, „handwerkliche Herstellung“, „fair Wirtschaften“, „nachhaltig Verpacken“ und „Selbermachen“ in den Mittelpunkt von Aktionen gestellt, die im zweimonatigen Rhythmus in den teilnehmenden Läden präsentiert werden. „Weg vom Preismarketing, hin zum Inhaltsmarketing“, beschrieb Volkmar Spielberger auf der Biofach das Konzept.
Rund 420 Läden in Deutschland, Österreich und Südtirol beteiligen sich laut Spielberger bereits an der Kampagne. Dafür stellt der Hersteller den Läden einen modularen Holzkistenaufbau gratis zur Verfügung, der an prominenten Zweitplatzierungsflächen aufgestellt werden kann.
Für das Jahr 2023 hat Spielberger fünf thematisch bezogene Aktionen geplant. Drei davon finden in Kooperation mit Bio Planète und Schrozberger statt. Dabei wird jeweils ein bestimmtes Thema aus dem gemeinsamen Werte-Kanon der Beteiligten in den Mittelpunkt gestellt über das die Läden mit ihren Kunden ins Gespräch kommen können.
Judith Moog bekräftigte bei der Kampagnen-Vorstellung auf der Biofach die Wichtigkeit des Fachhandels. Er stehe dafür, „Werte und Inhalte zu vermitteln“. Und auch Friedemann Vogt sieht besonders im Fachhandel die Wertschätzung der Produkte und Beratung durch die Kunden gegeben.
Im April und Mai geht es bei „Der Sinn der Sache“ beispielsweise ums Backen mit Spielberger-Mehl und Schrozberger-Milch. Kommuniziert wird dabei, wie der Kauf von einem Kilogramm Bio-Mehl und einem Liter ökologisch erzeugter Milch zu gesunden Böden beiträgt. Im Juni und Juli steht unter dem Slogan „Alles im grünen Bereich“ mit Speiseölen von Bio Planète und Pasta von Spielberger das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Die Aktion bietet den Ladnerinnen und Ladnern auch die Gelegenheit, genauer auf das Nachhaltigkeitslabel Planet-Score und dessen Bedeutung einzugehen, das von beiden Herstellern befürwortet wird.
Von der Kampagne sollen Hersteller und Händler gleichermaßen profitieren. So lohne es sich für den Fachhandel, auch weiterhin auf Herstellermarken zu setzen. Hierfür machte Spielberger folgende Rechnung auf: Mit einem Kilogramm Dinkelmehl der Spielberger Mühle verdiene der Händler 88 Cent – mit der gleichen Menge einer Handelsmarke nur 14 bis 18 Cent. Auch Judith Moog bekräftigte, dass der Ertrag für den Einzelhändler „bei Handelsmarken nur einen Bruchteil“ des Ertrages mit Herstellermarken ausmache.
Wie schlagkräftig die „Der Sinn der Sache“-Kampagne ist, zeigte sich im vergangenen Jahr: Bei einer Spendenaktion konnten bis Dezember rund 60.000 Euro für Bio-Höfe in der Ukraine gesammelt werden.
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