Die Schweisfurth Stiftung setzt sich seit 40 Jahren für mehr Tierwohl, eine regionale und ökologische Lebensmittelproduktion sowie für den Naturschutz und eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft ein. Am vergangenen Donnerstag feierte die Stiftung ihren Geburtstag in den Herrmannsdorfer Landwerkstätten in Glonn bei München mit zahlreichen Gästen aus der Biobranche und Landwirtschaft, aus Behörden, Verbänden, Wissenschaft, NGOs und dem Umweltschutz.
Seit ihrem Bestehen hat die Schweisfurth Stiftung mehr als 1.700 Projekte gefördert oder selbst umgesetzt. Aktuell arbeitet die Organisation daran, dass die kuhgebundene Kälberhaltung und die umweltschonende Weidehaltung ausgeweitet werden. Gleichzeitig unterstützt sie junge Ökolandwirte, Menschen und Initiativen, die vor Ort die ökologische und soziale Transformation voranbringen wollen.
„Ein Ernährungssystem, das ‚Frieden mit der Natur‘ schließt, war die Vision von Karl Ludwig Schweisfurth. In diesem Geiste stellt sich die Stiftung den aktuellen Herausforderungen“, so Niels Kohlschütter, seit 2020 geschäftsführender Stiftungsvorstand, im Vorfeld der 40-Jahr-Feier. „Nur wenn viele Akteure miteinander in Verbindung treten, haben wir eine Chance, eine lebenswerte Zukunft zu gestalten.“
Von Herta zu mehr Tierwohl
Anne Schweisfurth, Kuratoriumsvorsitzende der Schweisfurth Stiftung, erinnert an die Idee ihres 2020 verstorbenen Vaters, die als ganzheitliches Projekt und als Alternative zur industriellen Landwirtschaft angelegt war. Karl Ludwig Schweisfurth kannte die massenhafte Verarbeitung von Tieren nur zu gut. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute er die Metzgerei seiner Eltern unter dem Namen Herta zu einem der größten fleischverarbeitenden Unternehmen Europas aus.
1984 verkaufte er Herta an Nestlé. Ein Jahr später gründete er die Schweisfurth Stiftung sowie die Herrmannsdorfer Landwerkstätten, die sich vollständig der ökologischen, tiergerechten und handwerklichen Lebensmittelproduktion verschrieben haben. „Angesichts dessen, dass die Welt sich gerade rückwärtszudrehen scheint, und angesichts des fortschreitenden Artenverlustes und der Klimakrise ist sie wichtiger denn je“, so Anne Schweisfurth über die Arbeit der Stiftung. (mis)
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