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Molkerei-Bilanz

Schwarzwaldmilch verkaufte 2023 deutlich weniger Biomilch

Trotz einem „gewissen Maß an Normalisierung“ auf dem deutschen Milchmarkt hat die süddeutsche Molkerei im letzten Jahr zweistellige Umsatzrückgänge bei ihrer Biomilch verzeichnet. Die Prognose von Schwarzwaldmilch ist „verhalten positiv“.

Die baden-württembergische Schwarzwaldmilch-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 248 Millionen Euro erwirtschaftet. Das teilte die Molkerei mit Sitz in Freiburg am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz mit. 2022 lag der Umsatz auf dem gleichen Niveau.

Laut Geschäftsführer Andreas Schneider war das letzte Jahr trotz einer gewissen „Normalisierung“ des deutschen Milchmarktes von vielen Herausforderungen wie beispielsweise einem inflationsbedingt geänderten Kaufverhalten der Endverbraucherinnen und Endverbraucher geprägt.

Das schlug sich unter anderem auch auf den Bio-Milchumsatz der Molkerei nieder. Dieser sei 2023 zweistellig rückläufig gewesen, hieß es in der Pressekonferenz. Genauere Zahlen zum Umsatz mit seinen Bio-Milchprodukten wollte das Unternehmen auf Nachfrage von BioHandel nicht nennen. Geschäftsführer Schneider zufolge lag jedoch das Biomilch-Gesamtvolumen 2023 bei 60 Millionen Kilogramm und machte damit 21,4 Prozent von der Gesamtmilchmenge von Schwarzwaldmilch aus.

Entwicklung bei Biomilch ist schwer einzuschätzen

Der durchschnittliche Auszahlungspreis für ihre genossenschaftlichen Milcherzeuger lag im Jahr 2023 bei 63,66 Cent pro Kilogramm für Biomilch und 52,90 Cent pro Kilogramm für konventionelle Milch. „Damit konnte unsere genossenschaftlich getragene Molkerei wettbewerbsfähige Auszahlungspreise erwirtschaften und es hat sich gezeigt, dass der langfristig angelegte Kurs weiterhin der richtige ist“, betonte Markus Kaiser, Aufsichtsratsvorsitzender der Schwarzwaldmilch.

Perspektivisch sei die Entwicklung des Biomilch-Segments laut Andreas Schneider schwer einzuschätzen. Bio habe ein doppeltes Problem, so der Geschäftsführer, da es oft mit Marken verbunden und generell meist teurer sei als konventionelle Produkte. Momentan gebe es ein leichtes Plus beim Absatz, aber der Umsatz sei nicht gut.

Sollte sich das Konsumniveau wieder steigern, könnte sich das auf die Bio-Produkte auswirken. Er sei „verhalten positiv“, sagte Schneider. Immerhin ist Schwarzwaldmilch laut Zahlen des Marktforschers Nielsen in den Segmenten der Bio-Trinkmilch sowie der Bio-Schlagsahne Marktführer unter den Herstellermarken in Deutschland.

Vegane Marke Velike ist dynamisch gewachsen

Eine Steigerung legte Velike im Jahr 2023 hin. Die Veganmarke des Unternehmens ist bei Absatz und Umsatz im Gegensatz zur Biomilch um jeweils rund 10 Prozent gewachsen.

Die Marke, die Schwarzwaldmilch im März 2020 einführte, wird aktuell entsprechend um vier Neuprodukte erweitert: einmal im Bereich vegane Drinks als Milchalternative „Not M‘lk 3,5 Prozent Fett“ sowie dreimal im Bereich Joghurtalternativen mit dem Produkt Bio Hafer Naturghurt in den Geschmacksrichtungen Himbeere, Mango und Natur. Die Biomilchprodukt-Linie wurde im Vergleich dazu lediglich um ein Produkt (Schmand mit 24 Prozent Fett) erweitert.

Konventionelle Produkte verkauften sich besonders gut

Besonders positiv haben sich laut Schwarzwaldmilch im Jahr 2023 die Umsätze der konventionell produzierten Produktlinien Schwarzwaldmilch Protein (plus 89,6 Prozent) und LAC lactosefrei (plus 5,7 Prozent) entwickelt. Einen wichtigen Anteil am positiven Ergebnis hatten darüber hinaus die Lizenzprodukte der Marke Landliebe, die das Unternehmen seit August 2023 produziert und vertreibt. Im Jahr 2024 wird das Unternehmen sein Geschäft durch eine weitere Markenlizenz mit Proteinmilch der konventionellen Marke Ehrmann ausbauen.

Stand heute geht die Schwarzwaldmilch-Gruppe für das Jahr 2024 von einem moderaten Gesamtumsatz-Anstieg um 3 bis 5 Prozent aus, wiederum im Wesentlichen getrieben durch die positive Entwicklung des Markengeschäfts.

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