Rund 100 Gäste waren nach Aschaffenburg gekommen, um mit den Geschäftsführern Sabine Kauffmann und Ronald Steinmeyer und den 45 Mitarbeitern des Bio Verlags zu feiern. Wer zeitig angereist war, nahm an einer Vortragsreihe zur Mitarbeiterbeteiligung teil und besichtigte anschließend das Schloss Johannisburg oder sah sich bei einem Stadtrundgang die baulichen Besonderheiten der Unterfrankenmetropole an. Einige Gäste nutzten die Gelegenheit, sich durch das 2005 bezogene Verlagsgebäude führen zu lassen und somit einen Einblick in das Alltagsgeschäft des Bio Verlags zu bekommen.
Ein Höhepunkt des Abends war zweifellos der Auftritt von Percy Schmeiser, der dem Bio Verlag mit einem gerahmten Filmplakat für eine 2.500-Euro-Spende dankte. Das Geld hatte noch gefehlt, um den Anti-Gentechnik-Film 'David gegen Monsanto' in französich und spanisch zu übersetzen. Mit den Sondereditionen soll in Kooperation mit IFOAM die Bio-Bewegung im frankofonen Afrika und in Lateinamerika unterstützt werden. Der Träger des Alternativen Nobelpreises nutzte die Gelegenheit, die Branche zu ermuntern, bei ihren Aktivitäten gegen Gentechnik nicht nachzulassen. Auch er werde sich weiterhin engagieren, kündigte der 79-jährige Kanadier an.
Unabhängig und verbrauchernah geblieben
Schrot&Korn-Gründer Ronald Steinmeyer hatte zuvor auf die Anfänge des Naturkostmagazins zurückgeblickt und die Nullnummer aus dem Jahr 1985 präsentiert. 'Wird Bio verboten, verwässert oder ignoriert?', lautet die Überschrift des damaligen Hauptartikels. Durch die wachsende Sympathie von Konsumenten für den biologischen Landbau hatten konventionelle Produzenten den damals noch nicht geschützten Begriff Bio unter Beschuss genommen. Sie wollten verhindern, dass er stellvertretend für eine bessere Produktqualität stand. Die Nullnummer enthielt auch eine Rezeptseite zum Ausschneiden mit sieben Tofu-Gerichten.
Das Magazin entstand auf Anregung des damaligen Vereins Naturkost, dem eine Branchenzeitschrift fehlte. Gründungsidee war, Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit durch die stärkere Verbreitung von Bio-Anbau und Naturkost-Konsum zu fördern. Dabei sollte die journalistische Qualität einer Monatszeitschrift mit dem Vertriebsweg Kundenzeitschrift verbunden werden.
Dieses Prinzip wird bis heute verfolgt und hat dazu beigetragen, dass Schrot&Korn eine unabhängige Zeitschrift geblieben ist, die sich durch Produktanzeigen (56% des Umsatzes) Vertriebseinnahmen (26%) und Kleinanzeigen (18%)finanziert. Das Kundenmagazin wird damit auch dem Anspruch der Zielgruppe gerecht, die sich kritisch mit Entwicklungen auseinandersetzt und Wert auf Transparenz, Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit legt.
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